Für Nico Hülkenberg läuft es im Moment richtig gut: Mit 28 Punkten ist der Emmericher nach den ersten drei Rennen des Jahres überraschend WM-Dritter. Eigentlich, so könnte man meinen, sollte Hülkenberg ob seines aktuellen Erfolges also ein großer Freund der neuen Formel 1 sein – ist er aber nicht! „Mir fehlt der Kick“, verrät der Deutsche im Gespräch mit den Kollegen von Sport Bild und erklärt auch gleich, woran das liegt: „Wir sind langsamer in den Kurven als letztes Jahr. Generell gefällt einem Fahrer das nicht. Und mir auch nicht.“

Geraden Top - Kurven Flop

Nico Hülkenberg
Steht bei den Fans als WM-Dritter derzeit hoch im Kurs: Force-India-Pilot Nico Hülkenberg
Die Erklärung für den Mangel an Geschwindigkeit: „Dadurch, dass wir weniger Abtrieb haben, sind wir in den Kurven halt brutal langsamer. Der Motor dagegen hat extrem viel Power. So viel, dass du die gar nicht auf die Straße bringen kannst.“ Bezüglich des nun benötigten Fahrstils bestehen somit extreme Kontraste. Der Unterschied zum Vorjahr ist auf der Strecke immens. Und auch mit der neuen Geräuschkulisse kann sich der 26-Jährige bis dato nicht anfreunden. „Über den Sound an sich kann man ja noch streiten – der ist vielleicht gar nicht so schlecht“, räumt der Drittplatzierte der Fahrerwertung ein. Hülkenbergs Problem: „Die Lautstärke fehlt mir. Das gehört doch zum Motorsport dazu! Mit laut verbindet man schnell, mit leise langsam.“

Recht auf freie Meinung

Diesbezüglich schlägt der Force-India-Pilot also in die gleiche Kerbe wie zuletzt Landsmann Sebastian Vettel. Auch der Weltmeister nörgelte am Sound herum... und wurde dafür anschließend heftig kritisiert. Hülkenberg kann das nicht gutheißen. „Ich finde es gut, wenn man seine Meinung sagt“, nimmt er Vettel in Schutz und liefert auch gleich noch ein Generalrezept, wie man die Königsklasse wieder attraktiver gestalten könnte: „Mit ein bisschen mehr Aerodynamik - das untere Heckflügel-Element würde schon reichen - und mehr Sound auf den Ohren. Und dann noch den Turbo etwas aufdrehen, sodass da 1000 PS rauskommen.“

Von

Frederik Hackbarth