Zurück zu den Wurzeln... Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (26) hat sich am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Kartmeisterschaft in Ampfing (Bayern) fit gemacht für den Beginn der Europasaison in der Formel 1. Mit seinem Vater als Schrauber und einem Mechaniker von Michael Schumachers Kartteam KSM nahm der Vierfachweltmeister außer Konkurrenz an einem Lauf in Deutschlands wichtigster Kartserie teil. Wollte er sich einschießen auf den Kampf gegen Mercedes?

Piloten halten sich fit

AUTO BILD MOTORSPORT traf Nico Hülkenberg gestern Abend ebenfalls beim Kartfahren. Sein Force-India-Team stellte auf einer Indoor-Kartbahn nahe Barcelona einen neuen Sponsor vor. Doch Hülkenberg gab nicht selbst Gas. „Ich fahre eher selten Kart“, sagt er, „aber ich kenne tatsächlich einige Piloten, die sich damit ein einer dreiwöchigen Rennpause wie zuletzt fit halten.“ Hülkenbergs Ding ist das nicht: „Ich brauche das nicht. Ich steige am Freitag ins Auto und bin trotz der Pause schnell wieder drin im Rhythmus.“

Gut für die Reaktion

Sebastian Vettel
Nico Hülkenberg (li.) hat Sebastian Vettel im Blick: Das Kartfahren will er dem Weltmeister aber nicht nachmachen
Doch es gibt auch andere Beispiele. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost lässt seine Fahrer einmal pro Woche zum Kartfahren antreten. Das ging schon mal soweit, dass Ex-Toro-Rosso-Pilot Tonio Liuzzi sein Kart für diese internen Wettbewerbe tunen ließ. Auch Michael Schumacher war bei diesen Rennen in Norditalien gern gesehener Gast. Hülkenberg erklärt: „Kartfahren ist gut für die Reaktion und das Gefühl, weil du viel mit Instinkt fährst. Allerdings ist es schon etwas anderes als die Formel 1. Das ganze Fahren ist direkter und zackiger.“

Genießer Ricciardo

Dass Vettel den Ausflug ins Kart genutzt haben könnte, um zurück in die Spur zu finden, kann sich Hülkenberg sehr gut vorstellen. Auch er hat beobachtet: „Daniel Ricciardo fährt bislang unbeschwerter als Sebastian. Dem merkt man richtig an, wie sehr er es genießt, das erste Mal in seiner Karriere eine richtig heiße Kiste unterm Hintern zu haben.“

Von

Ralf Bach