Formel 1: Imola gedenkt Senna
20 Jahre nach der Katastrophe

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Die Formel 1 gedachte in Imola dem 20. Todestag Ayrton Sennas - AUTO BILD MOTORSPORT war live mit dabei und liefert die besten Bilder und Eindrücke.
Bild: Frederik Hackbarth
Der 1. Mai 1994 ist für immer in das kollektive Gedächtnis der Motorsport-Gemeinde eingebrannt: Es ist „der Tag, an dem die Sonne vom Himmel fiel“, wie es Gerhard Berger einmal so fürchterlich treffend beschrieb. Es ist der Todestag von Ayrton Senna. Sein blau-weißer Williams-Renault zerschellte in der Tamburello-Kurve von Imola und mit ihm die Millionen Träume und Hoffnungen all derer, denen Senna, der brasilianische Volksheld, mit seinen Siegen jeden zweiten Sonntag ein bisschen Licht und Lächeln in die sonst herrschende Tristesse des Alltags, in einem vom bitterer Armut gebeutelten Entwicklungsland, gebracht hatte. 20 Jahre ist der Fall des großen Helden nun her und die Stadt Imola, deren Name durch das Unglück ebenso für alle Ewigkeit mit dem Sennas verbunden sein wird, nahm diesen Anlass, um eine beispiellose Gedenkveranstaltung auf die Beine zu stellen.
Vier Tage volles Programm

Die Bewunderung & Verehrung für Senna reißt auch 20 Jahre nach seinem Tod nicht ab - genauso wenig wie die Trauer
Fahrerkollegen zollen Tribut
So beispielsweise Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, die gemeinsam mit ihren Ferrari-Kollegen Pedro de la Rosa und Jules Bianchi pünktlich um 14 Uhr zur Unfallstelle pilgerten. Im Schlepptau hatten sie dabei aber nicht nur tausende Anhänger, sondern auch diverse Wegbegleiter Sennas von vor 20 Jahren. Ex-Teamkollege und Freund Gerhard Berger war genauso mit von der Partie, wie die ehemaligen F1-Piloten Ricardo Patrese, Andrea de Cesaris, Emanuele Pirro, Ivan Capelli, Pierluigi Martini, Luca Badoer und Jarno Trulli. Wieder einmal fand Berger dabei die besten Worte. „Obwohl das heute ein trauriger Moment ist, ist es zeitgleich auch ein schöner Anlass, wieder einmal nach Imola zu kommen. Wir hatten hier alle so viele gute Zeiten, egal ob bei den Rennen oder Tests. Nun stehen wir alle hier, sind froh, noch da zu sein und wollen unserem Freund Ayrton Respekt zollen, der – und ich denke, da werden mir alle hier zustimmen – der beste Rennfahrer aller Zeiten ist.“
Die verhängnisvolle Mauer

Bis zum Horizont nur Leute: Die Menschenmassen, die am Todestag die Piste säumen, sprengen jeden vorstellbaren Rahmen
Schweigen & Jubel
Bei der anschließenden Schweigeminute ist es mucksmäuschenstill. Sennas Tod war der bisher letzte eines Piloten in der Formel 1. Die Fahrergeneration von heute war damals größtenteils noch nicht einmal eingeschult, kann sich die Zustände und Gefahren von früher oft nur schwer vorstellen. „Ayrton war ein großer Champion und für mich als Kind ein Idol. Ich hatte in meinem Zimmer sogar sein Poster hängen“, erklärt beispielsweise Fernando Alonso. „Wann immer ich in den Zeitungen geschaut habe, wer gewonnen hat, war das immer Ayrton, mit dem gelben Helm und dem Auto mit der Nummer 1.“ Im Hintergrund branden immer wieder 'Senna! Senna!'-Sprechchöre auf. Die Redner – in diesem Fall Alonso - müssen minutenlang unterbrechen: Gänsehautstimmung in der Tamburello.
Ein Tod für die Sicherheit

Walk of Tribute: Auch die Ferrari-Stars Räikkönen und Alonso (Mitte) erweisen Senna die Ehre und pilgern zur Tamburello-Kurve
Die besten Impressionen vom Ayrton-Senna-Tribute 2014 in Imola - jetzt nur in unserer großen Bildergalerie.
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