Formel 1: Japan
Schumacher kritisiert FIA: "Schlecht für den Sport"

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Regelauslegung zur Punktevergabe: Ralf Schumacher kritisiert die FIA für unwürdigen Verstappen-Titel.
Bild: Red Bull Content Pool
Der Große Preis von Japan war keine Glanzleistung vom Automobilweltverband FIA. Erst der Traktor auf der Rennstrecke, dann die fehlende Kommunikation zum Punktestand und die im Eiltempo ausgesprochene Fünf-Sekunden-Strafe für Charles Leclerc. Transparenz ist derzeit nicht gerade die Stärke des Automobilweltverbands.
Findet auch Ralf Schumacher. „Im Mittelpunkt des Geschehens stand am Sonntag auch die FIA“, schreibt er in seiner Kolumne bei Sky. „Wirft man mal einen Blick ins Reglement, könnte man schon fast von Narrenfreiheit oder Willkür sprechen. Das ist im Grunde kein Problem. Eine solche Entscheidung kann die FIA jederzeit treffen, aber dann sollte man das zumindest einblenden, damit die Leute auf der ganzen Welt nicht herumrechnen müssen.“

Ralf Schumacher kritisiert die FIA für unwürdigen Verstappen-Titel.
Bild: Red Bull Content Pool
Hintergrund: Teams, Fans und Experten waren davon ausgegangen, dass bei einem verkürzten Rennen die Punkte nur anteilig vergeben werden. So wie es in der Historie der Formel 1 bisher immer war. Doch die FIA hielt sich an die wortwörtliche Formulierung des Regelwerks, in der reduzierte Punkte nur dann vergeben werden, wenn ein Rennen NICHT wieder neu gestartet wird. Der Wortlaut in Paragraph 6,5 ist allerdings noch ein Relikt aus der Zeit, als die 3-Stunden-Obergrenze nicht existierte. Zeitbedingte Rennabbrüche gab es da nicht. So kam es, dass Verstappen trotz nur 28 gefahrener Runde volle Punkte abstaubte.
Ralf Schumacher bemängelt, dass die FIA den Geist des Reglements veränderte, ohne darauf hinzuweisen. „In Japan hätte man gleich sagen müssen – wir werten das hier als vollen Lauf. Dann hätte man damit auch umgehen können.“
So aber wurde der Gewinn des WM-Titels nicht ausreichend gewürdigt. Schumi II: „Für alle Beteiligten inklusive der Teams selbst war es bis zum Schluss nicht nachvollziehbar, warum Verstappen jetzt auf einmal schon Weltmeister ist. Er und die Red Bull Racing-Verantwortlichen um Christian Horner und Dr. Helmut Marko waren selbst überrascht. So wie das am Sonntag aber über die Bühne ging, war das schlecht für den Sport.“
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