Formel 1: Japan GP - Tagebuch
Suzuka im Splitter: Sonntag

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Die Formel 1 gastierte in Japan. AUTO BILD MOTORSPORT schildert die Eindrücke aus dem Fahrerlager von Suzuka. Alle News jetzt im Überblick:
Bild: Picture-Alliance
Sonntag

Wenigstens vor und nach dem Rennen in Suzuka war Mercedes im Fernsehen zu sehen
Frust bei Hondas Heimrennen: Mit Platz elf in einem Rennen ohne Ausfälle zeigte Fernando Alonso im schwachen McLaren am Sonntag eigentlich eine starke Leistung und kämpfte wie ein Löwe gegen die viel schnellere Konkurrenz. Keine bis wenig Leistung zeigte aber einmal mehr das Honda-Aggregat im Rücken des Spaniers. „GP2-Motor, GP2-Motor”, schrie der mit zwei Weltmeister-Titeln dekorierte Alonso via Funk sein Team an. Zu der verbalen Ohrfeige für die Honda-Ingenieure folgte noch ein nicht genau definierbarer, aber klar hörbarer Ausdruck von Wut. Alonsos Teamkollege Jenson Button, Weltmeister von 2009, wurde 16. Bereits im Vorfeld des Rennens hatte Honda angekündigt, dass man keine "Wunderdinge" von ihnen erwarten dürfe - die mangelnde Geschwindigkeit auf der Heimstrecke des japanischen Herstellers und der Frust ihres Star-Piloten bestätigte diese Einschätzung deutlich.

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Samstag
Grid durcheinander gewirbelt: Zwei Strafen und ein nötiger Start aus der Boxengasse haben die Startaufstellung zum Japan GP am Sonntag im Anschluss an die Qualifikation vom Sonntag durcheinander gewirbelt. Toro Rossos Max Verstappen wurde um drei Plätze strafversetzt, weil er nach Ansicht der Rennleitung seinen Wagen in Q2 bei seinem Defekt noch einmal auf die Ideallinie steuerte, obwohl sein Motor bereits keine Power mehr hatte. So gefährdete er die vorbeifahrenden Piloten - bedeutet: Startplatz 17 für Verstappen. Nico Hülkenberg brachte seine Drei-Plätze-Strafe für einen Crash mit Felipe Massa schon aus Singapur mit, fährt in Suzuka als 13. los. Keine Starfe kassierte Daniil Kvyat. Nach seinem heftigen Abflug in Q3 musste aber das Chassis des Red-Bull-Piloten gewechselt werden, weshalb der Russe das Rennen aus der Box aufnehmen muss.

Im Quali wurde Sebastian Vettel nur Vierter: Dafür versüßte ihm sein Chaf den Tag mit einem Lob
Freitag
Pizza-Express & Paddock-Club: Das Lotus-Team hat in Japan erneut für negative Schlagzeilen gesorgt. Nachdem die Truppe aus Enstone, der wegen ihrer Steuerschulden in Hohe von rund vier Millionen Euro in der kommenden Woche ohnehin schon ein Gerichtsverfahren in London droht, die Miete für die anzumietenden Räume der Team-Hospitality auf dem Suzuka Circuit nicht gezahlt hatte, standen die Mitarbeiter des Rennstalls bei ihrer Ankunft vor verschlossener Tür. Die fälligen 30.000 Euro waren nicht an den Rennveranstalter bezahlt worden. Statt Hospitality hieß es für die Mechaniker daher erst einmal Pizza-Express. Später durften sie dann im Paddock-Club speisen. Viel Zeit zur Nahrungsaufnahme blieb ihnen aber nicht. Da wegen unbezahlter Rechnungen auch die Fracht des Teams von DHL zurückgehalten wurde, konnte man erst verspätet mit der Arbeit beginnen und geriet folglich stark unter Zeitdruck.

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Von der Strecke in den Knast: Der Mann, der beim Singapur GP vergangenes Wochenende auf die Strecke spaziert war und somit eine Safety-Car-Phase ausgelöst hatte, sitzt in der für ihre harten Strafen bekannten asiatischen Metropole weiterhin im Gefängnis. Weil die Streckenposten offenbar ein Tor unbeaufsichtigt ließen, gelangte der 27 Jahre alte Brite direkt auf die Fahrbahn und gefährdete damit sein Leben und das der Fahrer. Bei seinem Spaziergang war der Mann stark alkoholisiert. Nach seiner Verhaftung wurde er angeklagt und sein Personalausweis eingezogen. Ihm drohen nun bis zu sechs Monate Haft. Die Kaution für den Briten wurde auf rund 9.500 Euro festgesetzt. Das Problem des Mannes: Er kann sie nicht bezahlen. „Ich habe zur Zeit keine Arbeit. Ich habe all mein Geld für die Eintrittskarte verwendet”, sagte er.

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Fahrermarkt I: Force India setzt 2016 zum dritten Mal in Folge auf die gleiche Fahrerpaarung. Nachdem das Team unlängst den Vertrag des deutschen Le-Mans-Siegers Nico Hülkenberg verlängert hatte, einigte man sich nun auch mit dessen Teamkollegen Sergio Perez über eine weitere Zusammenarbeit. Der Rennstall bestätigte im Vorfeld des Großen Preises von Japan den neuen Vertrag mit dem 25-Jährigen. „Das Team hat Potenzial, das gibt mir Selbstvertrauen für das kommende Jahr”, wurde Perez in der Mitteilung zitiert. Der Mexikaner fährt seit Anfang 2014 für Force India. Davor war Perez für das Schweizer Sauber-Team und McLaren am Start. In der WM-Wertung liegt Perez mit 39 Zählern derzeit auf dem neunten Rang. Hülkenberg ist mit 30 Punkten aktuell Zwölfter.
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