Ob der Wettergott Mercedes-Teamchef Toto Wolff erhört hat? Der hat nach dem Hitzerennen von Österreich darauf gehofft, dass es beim kommenden Grand Prix im britischen Silverstone so „kalt und regnerisch wird wie nur möglich“ – und wollte sogar den im Mai verstorbenen Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda in die Spur schicken. Aufgrund seines nunmehr guten Drahts zum Himmel…
Mit Erfolg: Für den Großen Preis von England sind maximal 22 Grad vorhergesagt. Am Samstag soll es sogar regnen. Typisch englisches Wetter also – und damit Mercedes-Wetter!
Hintergrund: Der deutsche Formel-1-Rennstall hatte mit den extremen Temperaturen beim letzten Rennen in Spielberg erhebliche Probleme und musste fast hilflos seine Siegesserie in dieser Saison im neunten Rennen abreißen lassen. „Wir haben nur versucht zu überleben und alles richtig zu kühlen“, erklärte Wolff.
Das Problem: Der Silberpfeil ist so windschnittig und kompakt gebaut, dass die Antriebsaggregate unter der Karbonhaut zu wenig Luft bekommen und schnell heiß laufen.
Chefingenieur Andrew Shovlin verriet nach dem GP Österreich: "Unsere Kühler sind einfach nicht groß genug. Da waren wir beim Design des Autos etwas zu optimistisch. Bei 35 Grad in Österreich waren wir am Limit." 
Mercedes in der Hitzefalle
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hofft in Silverstone auf kälte und Regen.
Wolff ergänzt: „Wir haben die Verkleidungen schon so weit geöffnet, wie es ging. Die einzige Chance, die Temperaturen noch runter zu bekommen, war Lift-and-Coast.“ Also schon vor dem Bremspunkt vom Gas gehen. Teilweise mussten die Fahrer so 400 Meter pro Runde auf die Kurven zurollen. Motor wird so geschont. Die Rundenzeit leidet.
Silberpfeil-Pilot Valtteri Bottas erklärt: „Immer wenn wir auf ein anderes Auto aufgeschlossen haben oder im Verkehr gefahren sind, mussten wir das Tempo drosseln. Wir konnten das ganze Rennen nicht in unsere leistungsstärkeren Power-Modi schalten.“
Lewis Hamilton hat sich mit Rang fünf zufriedengeben müssen, Valtteri Bottas wurde hinter Sieger Max Verstappen im Red Bull und Charles Leclerc von Ferrari Dritter. Es sei klar, „dass wir unsere Kühlungsprobleme für die anstehenden heißen Europarennen beheben müssen“, betonte Wolff.
Die magische Temperaturgrenze dabei: 28 Grad. Wolff: „Die hatten wir in Le Castellet, die waren das Limit.“ In England sollen die Temperaturen noch moderat bleiben. Doch in Deutschland und Ungarn drohen danach neue Hitzerekorde. Ingenieur Shovlin: "Wir arbeiten an Systemen, um dieses Problem zu verbessern."
Sie wollen die Formel 1 live, mit allen Trainings und ohne Werbeunterbrechung sehen?
Via AUTO BILD MOTORSPORT bekommen Sie Sky Q für die Hälfte des Preises.
SKY Q Formel 1 50% Rabatt: Nur 14,99€ im 12-Monats-Abo statt 24 Monate
 

Von

dpa
Bianca Garloff