Formel 1: Kaltenborn geht
Sauber und Kaltenborn trennen sich

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Pressemitteilung bestätigt: Teamchefin Monisha Kaltenborn und das Sauber-Team gehen offenbar getrennte Wege
Bild: Picture-Alliance
Jetzt ist es offiziell. Kurz nach Mitternacht hat Sauber bestätigt, dass sich die Inhabergesellschaft Longbow Finance und Teamchefin Monisha Kaltenborn im gegenseitigen Einvernehmen getrennt haben. In der Pressemitteilung wird Chairman Pascal Picci zitiert: "Longbow Finance SA bedauert bekanntzugeben, dass Monisha Kaltenborn ihre Positionen bei der Sauber Gruppe mit sofortiger Wirkung beenden wird. Unterschiedliche Sichtweisen führten zu einer sofortigen Beendigung der Zusammenarbeit in beidseitigem Einvernehmen. Wir danken Monisha Kaltenborn für die vielen Jahre, in denen sie das Sauber F1 Team mit starker Führung und grossartiger Leidenschaft lenkte. Für die Zukunft wünschen wir Ihr das Allerbeste."
Damit hat die Formel 1 ihre erste und einzige Teamchefin verloren.

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Wer auf Kaltenborn folgen soll, ist noch nicht bekannt. Einige Insider spekulierten gestern noch, dass Ex-Force-India-Teamchef Colin Kolles ein Kandidat bei der Neubesetzung des Teamchef-Postens sein könnte. Heute scheint der Deutsch-Rumäne schon wieder raus zu sein aus dem Kreis der potentiellen Kandidaten. Kommissarisch dürfen Teammanager Beat Zehnder und Technikchef Jörg Zander die Leitung der Mannschaft in Baku übernehmen.
Kaltenborn wurde 2012 erste Teamchefin der Formel 1. Noch gestern auf der FIA Sports Conference in Genf betonte Sauber-Entwicklungsfahrerin Tatiana Calderon: „Frauen wie Monisha sind ein extrem wichtiges Signal, dass auch Mädchen eine Chance im Motorsport haben.“ Kaltenborn hatte das Team im vergangenen Jahr vor der Pleite gerettet und einen Verkauf an die Schweden eingeleitet.
Die studierte Juristin kam 1998 über die Liechtensteiner Fritz-Kaiser-Gruppe, die damals am Team beteiligt war, zu Sauber und wechselte 2000 in die Rechtsabteilung des Teams, bevor sie ein Jahr später Teil der Geschäftsführung wurde. Auch unter der Führung von BMW behielt Kaltenborn ihren Posten, bevor sie 2010 Geschäftsführerin wurde. 2012 bekam sie neben dem Teamchef-Posten auch 33 Prozent der Anteile von Firmengründer Peter Sauber.
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