Damit hatte Max Verstappen die Lacher auf seiner Seite: Im Abschlusstraining in Singapur kontert er die Frage seines Renningenieurs nach mehr Feedback am Funk trocken mit: „Mein Feedback lautet: Das Produkt im Heck meines Wagens macht nicht, was ich will.“
Red Bull
Freude bei Max Verstappen über Startplatz zwei
Motoraussetzer an seinem Renault-Aggregat beeinträchtigen Verstappen den ganzen Samstag über. Trotzdem rast der Holländer im Qualifying auf den starken zweiten Platz. Red-Bull-Teamchef Christian Horner lobt: „Max ist um das Problem herumgefahren, hat seinen Fahrstil angepasst. Das war wirklich eindrucksvoll. Trotzdem ist es ein bisschen schade, ohne das Problem hätten wir vielleicht sogar die Chance auf Pole gehabt.“
Verstappen freut sich trotzdem über Platz zwei, drei Zehntel hinter Lewis Hamilton: „Nach dem Training habe ich mich noch vor Ärger geschüttelt, jetzt schüttele ich mich vor Freude. Nach den ganzen Schwierigkeiten heute fühlt sich das Ergebnis wie ein Sieg an.“
Sorgen, dass ihm die Motoraussetzer auch im Rennen Probleme bereiten, hat Verstappen keine. „Sie sind nur im extremsten Modus für die Maximalleistung im Qualifying aufgetreten. Am Freitag auf den Longruns hatten wir sie nicht und im Rennen müssen wir sowieso die Leistung runterdrehen. Das sollte also passen“, sagt Verstappen, der den Blick deshalb nach vorne richtet.
Verstappen
Wird Red Bull für Mercedes im Rennen gefährlich?
Nur Lewis Hamilton steht am Start vor ihm. Sky-Experte Paul di Resta glaubt sogar: „Wenn Max irgendwie vorbeikommt, kann Red Bull Mercedes das Leben morgen sehr schwer machen. Sie waren über die Distanz in den Trainingsläufen besser.“ Verstappen will deshalb gleich auf den ersten Metern attackieren: „Ich brauche einen guten Start, dann ist alles möglich“, weiß der Holländer.
Auch im Vorjahr startete Verstappen als Zweiter in Singapur, war nach einer Kollision mit beiden Ferraris aber schon nach Kurve eins draußen. „Das kann auf jeder Strecke passieren. Es war einfach unglücklich. Aber ich denke, alle haben daraus gelernt.“ Zurückstecken will Verstappen aber trotzdem nicht. Vielmehr sieht er das Risiko sogar als Ass im Ärmel, sagt zu AUTO BILD MOTORSPORT: „Ich habe am Start nichts zu verlieren.“ Anders als die WM-Rivalen Hamilton und Vettel um ihn herum...

Von

Frederik Hackbarth