Keine Frage: Lewis Hamilton gehört spätestens seit gestern in den Olymp der besten Rennfahrer aller Zeiten. Und ganz sicher ist er derzeit der Beste seiner Generation. Das schließt Sebastian Vettel und Fernando Alonso mit ein.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: fünf Kerben hat Hamilton auf seinem Colt markiert. Mehr hat nur noch Michael Schumacher.
Auch wenn der Brite oft polarisiert - gerade hier in Deutschland; diesen Erfolg muss man ihm lassen. Er hat eine blitzsaubere Saison hingelegt. Ohne einen einzigen schwerwiegenden Fehler. Mit dem typischen Speed eines Lewis Hamilton. In Hockenheim gewinnt er von Startplatz 14. In Italien überrumpelt er Ferrari trotz einer ersten Startreihe ganz in rot. Im Qualifying von Singapur fährt er eine Runde für die Ewigkeit. 
Und: Neben seinem unbestrittenen Talent hat er sich mittlerweile auch zum Teamleader entwickelt und gemeinsam mit der Mercedes-Mannschaft Ferrari und Vettel klein gekriegt.
Allein: Um ein Team führen zu können, braucht man erst einmal eines...
Ferrari
Respekt voreinander: Vettel und Hamilton in Mexiko
Genau das war das Problem von Sebastian Vettel. Mittlerweile pfeifen es die Experten von den Dächern. Der Deutsche stand bei Ferrari alleine da. Nicht nur, dass ihm die Unterstützung fehlte. Gleich mehrfach ließ Ferrari seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen auf Vettel los. Heißt auch: Sie bremsten ihren eigenen WM-Favoriten aus.
Dass der Heppenheimer darunter gelitten hat, ist doch logisch. Dass er dabei vielleicht auch psychisch Federn ließ, ganz normal.
RTL-Experte Christian Danner hat es richtig erkannt: „Sebastian braucht mehr mentale Power. Und die kann er nur kriegen, wenn das Team mehr auf ihn aufpasst und ihn nicht alleine im Wind stehen lässt. Fahrerisch kann er das allemal.“
In diesem Sinne mein Aufruf an Ferrari: Gebt Vettel ein Team wie Hamilton, und auch er wird die fünfte Kerbe in seinen Colt ritzen... Eine Ferrari-rote...

Von

Bianca Garloff