FIA-Präsident und Ex-Michael-Schumacher-Teamchef Jean Todt hat mit seiner Kritik an der deutschen Formel-1-TV-Übertragung durch RTL vielen Fans aus der Seele gesprochen. Tenor: zu viel Werbung, Renngeschehen kaum verstehbar. 
Todt
Todt bevorzugt Split-Screen-Werbung
Gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT konkretisiert der Franzose nun seine Kritik und enthüllt, dass er das Rennen auf RTL verfolgte, während er seinen Freund Michael Schumacher besuchte. „Ich bin eigentlich immer vorsichtig, wenn ich etwas sage. Es stimmt aber, ich habe den Brasilien-GP in der Schweiz bei Michael geschaut“, so Todt.
Was dem 72-Jährigen missfiel: „Ich war sehr frustriert, weil ich nach fünf Minuten meinen Augen nicht traute. Wenn ich ein Rennen schaue, habe ich immer ein iPad neben mir liegen mit allen Zeiten. Deshalb stört mich Werbung eigentlich auch nicht so sehr. Ich verstehe auch, dass private Sender ihre Berichterstattung so finanzieren und dass die Vorgehensweise mit den Gesetzen übereinstimmt. Aber ich hätte mir eines dieser kleinen Fenster in der Ecke gewünscht, wo ich das Renngeschehen zumindest nicht komplett verpasse. Wenn ich ein Rennen sehe, will ich es auch verstehen können.“
Auf der Race Night wurde Jean Todt für sein Lebenswerk geehrt. Die besten Bilder in der Fotostrecke: 
Die Berichterstattung an sich von RTL will Todt nicht an den Pranger stellen. „Die Reporter und Kommentatoren sind sehr kompetent. Das wollte ich nicht kritisieren. Ich weiß, wie schwierig dieser Job ist. Ich würde das nicht machen wollen und habe auch Michael immer davon abgeraten“, so Todt abschließend.
Nach deutschem Recht darf RTL pro Stunde zwölf Minuten Werbung zeigen.

Von

Michael Zeitler