Der Grand Prix von Bahrain hat bewiesen: Die Formel 1 darf sich 2014 auf eines der spannendsten Teamduelle in ihrer Geschichte freuen. Nico Rosberg (28) gegen Lewis Hamilton (29) – es wird ein knallharter Fight um die WM, denn angesichts der Überlegenheit von Mercedes zweifelt kaum noch ein Experte daran, dass der Champion dieses Jahr einen Stern auf dem Overall trägt. Doch das Duell der beiden Teamkollegen ist auch eines der Länder: Deutschland gegen England - vor allem im Silberpfeil hat das Tradition, sah sich Mercedes doch bereits Ende der 30er Jahre schon einmal vor eine ähnliche Konstellation gestellt wie heute.
Schwierige Zeiten
Dick Seaman
Damals: Der Engländer Dick Seaman fliegt im Silberpfeil durch den Donington Park
Damals forderte der junge Engländer Dick Seaman den deutschen Rudolf Caracciola heraus – und auch damals hatten beide Piloten überlegene Technik zur Verfügung. Seaman war der Emotionalere der beiden Kontrahenten. „Wenn ich jemals für Mercedes fahren darf, dann fahre ich nie wieder für jemand anderen“, sagte er einst und nahm in schwierigen Zeiten für seinen Traum vom Erfolg sogar Missachtung in seiner Heimat in Kauf. Dass Seaman sich somit zwischen alle Stühle setzte, weil man dem Engländer in Deutschland gleichermaßen misstraute, ist eine andere Geschichte...
Ein verrückter Typ
Doch während sich die politische Situation heute zum Glück geändert hat, will die Faszination des ewigen Duells nicht abflachen – ganz im Gegenteil: Dass sie nun ihr eigenes Kapitel zur epischen Historie der Silberpfeile beitragen dürfen, beflügelt die Piloten von heute umso mehr. Bei Hamilton leuchten die Augen, spricht man ihn auf seinen britischen Vorgänger bei den Stuttgartern an. „Natürlich kenne ich seine Geschichte und als ich im Mercedes-Museum in Seamans Auto Platz nehmen durfte, war ich perplex. Ich dachte immer, ich sei schon ein verrückter Typ. Aber die Jungs saßen damals in diesen Höllenmaschinen ohne Sturzhelm, ohne Gurt und hatten das Lenkrad direkt vor der Brust“, schwärmt Hamilton gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT.
Geschichte mit Gänsehaut
Mercedes
Heute: An Hamilton (li.) & Rosberg (re.) sieht man, wie die F1 moderner geworden ist - doch die Faszination bleibt gleich
Nico Rosberg hält es mit dem Andenken an Rudolf Caracciola, sein deutsches Pendant von vor 80 Jahren, ähnlich. „Mercedes hat so eine große Geschichte“, freut sich der Wiesbadener. „Das Wort Silberpfeil macht allen Motorsportfans auf dem Planeten immer noch Gänsehaut. Mir auch.“ Er sei stolz, nun ein Teil dieser Geschichte zu sein. „Und ich habe sogar eine DVD über die glorreichen 30er- und 50er-Silberpfeil-Jahre“, lacht Rosberg im Gespräch mit AUTO BILD MOTORSPORT. „Wahnsinn, was das damals für Kerle waren!“
Neugierig, was Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vom Länderduell hält und wie er seine beiden Schützlinge einordnet? Die ganze Geschichte ab heute in AUTO BILD MOTORSPORT – Ausgabe 15 ist als Heft im Heft in AUTO BILD ab dem 11. April am Kiosk erhältlich.

Von

Frederik Hackbarth
Ralf Bach