Formel 1: Lauda & Marko in ihren alten Autos
Zwei Legenden geben Vollgas

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Vor dem Comeback der F1 in Österreich erinnern sich Niki Lauda und Helmut Marko an ihre aktive Karriere und steigen wieder in ihre alten Rennautos.
Bild: Getty Images
Niki Lauda und Helmut Marko sind sich selbst für Witze über die eigenen Verletzungen nicht zu schade. „Zusammen ergeben wir doch immer noch den perfekten Rennfahrer“, scherzt Lauda. Ihm selbst fehlt nach seinem Feuerunfall am Nürburgring 197 das rechte Ohr, Helmut Marko nach einem Steinschlag das linke Auge...
Die Szene wirkt wie Alltag in der Formel 1 und doch sind es zwei Österreicher Legenden, die hier beim ungezwungenen Plausch vor dem Großen Preis in der Alpenrepublik zusammenstehen. Die Red Bull-Hospitality vor zwei Wochen in Montreal. Nach dem Qualifying treffen sich Niki Lauda und Helmut Marko zum Kaffeekränzchen. Nicht als Formel-1-Aufsichtsrat des Mercedes-Teams und Motorsportchef von Red Bull, sondern als zwei befreundete Ex-Rennfahrer. AUTO BILD MOTORSPORT ist dabei.

Niki Lauda wird auf dem Red-Bull-Ring wieder in seinen Ferrari aus dem Jahr 1976 steigen...
„Das ist eine Kiste!“, berichtet der Vettel-Boss leicht entsetzt. „Die besteht nur aus einem Gitterrohrrahmen. So etwas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“ Lauda kontert: „Mein 76er-Ferrari war auch nicht viel sicherer. Aber hast Du etwa vorher trainiert?“ Marko lächelt, beruhigt seinen Landsmann dann aber: „Natürlich nicht.“ Dann fragt Lauda: „Wisst Ihr eigentlich, dass ich nur wegen Helmut bei Ferrari gelandet bin?“ In der Tat: Durch Markos Steinschlag wurde Ende 1972 der Platz bei BRM frei. Lauda ersetzte seinen Kumpel und raste sich in Monaco 1973 ins Herz des Firmengründers Enzo Ferrari...

... Helmut Marko pilotiert derweil seinen vier Jahre älteren BRM
Die medizinische Versorgung verlief chaotisch: „Erst haben sie mich ins falsche Krankenhaus gebracht, dann in das richtige. Sie mussten den Arzt anrufen, der für Augenverletzungen zuständig war. Er war jedoch bei einer Grillparty. Im Krankenhaus haben sie mir gesagt: 'Sie sind kein Franzose, sie haben keine passende Krankenversicherungskarte, deshalb müssen Sie bezahlen'. Ich musste sechs Stunden warten und hatte große Schmerzen, das können Sie mir glauben." In diesem Jahr schmerzt ihn die Überlegenheit der Mercedes. Und die sind am Red Bull-Ring besonders motiviert. Lauda: „Beim Heimspiel möchten wir Red Bull natürlich um so lieber schlagen!"
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