Fiat- und Ferrari-Chef Sergio Marchionne (63) will weiterhin die Fiat-Tochter Alfa-Romeo als unabhängigen Motorenhersteller in die Formel 1 einführen. „Für eine Marke ist es optimal, mit der Formel 1 in Verbindung gebracht zu werden", unterstrich der Italiener zuletzt.
Das Besondere: Den Hybridmotor will Marchionne von der Ferrari-Motorenabteilung bauen lassen, die für Serienproduktion zuständig ist, also nicht von der Rennabteilung in Maranello. Das Problem: Es gibt im Moment keine zahlungswilligen Partner.
Marchionne
Ferrari-Boss Sergio Marchionne (r.) will Alfa in die Königsklasse des Rennsports zurückholen
ABMS erfuhr die Hintergründe des Marchionne-Plans: Schon Mitte 2015 gab es Gespräche zwischen Marchionne und Red-Bull-Juniorteam Toro Rosso über den Alfa-Romeo-Traum. "Doch die scheiterten am Geld", heißt es bei Red Bull. "Marchionne wollte, dass sich Toro Rosso beziehungsweise Red Bull an den Entwicklungskosten des neuen Motors beteiligt." Als Summe stellte sich Marchionne um die 30 Millionen Euro vor.
Red Bull lehnte ab. Toro Rosso bekam daraufhin für die Saison 2016 ein Jahre alte Ferrari-Motoren. "Aber auch die sind ein Fortschritt für uns", sagt Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost zu ABMS. Hintergrund: Der Ferrari-Motor soll mindestens 50 PS mehr haben als das Renault-Antriebsaggregat, mit dem Toro Rosso 2015 ausgerüstet war.

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Ralf Bach