Mick Schumacher (23) lächelt den Countdown einfach weg. Noch immer weiß der deutsche Formel-1-Star nicht, wie es 2023 für ihn weitergeht. Trotzdem zeigt er sich im Fahrerlager von Interlagos vorm Großen Preis von Brasilien gut gelaunt.
Selbstbewusst wischt er sogar die Empfehlung Bernie Ecclestones zur Seite, er solle sich lieber ein Betätigungsfeld außerhalb der Formel 1 suchen. „Es ist schwierig, die Formel 1 zu vergessen, weil ich diesen Sport liebe. Und deshalb werde ich das auch nicht tun“, kontert der Sohn von Michael Schumacher selbstbewusst.
Das kann er auch, denn neben seinem Chefkritiker, Haas-Teamboss Günther Steiner, hat er viele Unterstützer im Fahrerlager.
Einer davon ist AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, der als Boss des Red Bull-Nachwuchsteams ein Auge für Talente hat. Beim verstorbenen Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz stand Schumacher zwar nie auf der Liste, dennoch ist die Frage erlaubt: Würde Tost den Nachwuchspiloten behalten, wenn er die Entscheidung zu fällen hätte?
AlphaTauri-Teamchef Franz Tost macht sich für Mick Schumacher stark.
Bild: Red Bull Content Pool

„Ja!“, antwortet Tost im Auto Bild-Interview. „Mick hat bis jetzt eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt. Er hat sich stetig weiterentwickelt. Und es wäre schade, wenn er in diesem wichtigen dritten Jahr nicht mehr dabei wäre.“
Dabei denkt der Österreicher nicht nur an die Formel 1, der der Name Schumacher mindestens ein Jahr lang fehlen würde. Er sieht das auch als schweren Rückschlag für Mick Schumacher. „Ich sage ja immer, dass ein Fahrer drei Jahre braucht, bis er weiß, wo es in der Formel 1 wirklich langgeht“, erklärt Tost. „Das heißt, 2023 wird für Mick das entscheidende Jahr.“
Deshalb würde ihn „ein Jahr Pause auf alle Fälle zurückwerfen, weil er in einer wichtigen Entwicklungsphase nicht fährt. Denn es ist ja nicht nur eine wichtige Entwicklungsphase, in der du dich fahrerisch weiterentwickelst. Es geht auch um das ganze Verständnis der Formel 1. Dein Rhythmus wird unterbrochen. Daran wieder anzuknüpfen, kostet sehr viel Zeit und Energie.“
Darum macht er sich verbal für den Rekordweltmeister-Sohn stark. „Mick hat meines Erachtens nach bis jetzt in der Formel 1 überzeugt“, betont der AlphaTauri-Teamchef. „Und ich denke auch, dass er berechtigt seine Zukunft in der Formel 1 haben sollte.“

Von

Ralf Bach
Bianca Garloff