Formel 1: Montezemolo auf Jobsuche
Neuer Chef für die Formel 1?

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Was macht Luca di Montezemolo nach seinem Ferrari-Rücktritt? Wird der Italiener vielleicht sogar Bernie Ecclestones Nachfolger als F1-Boss?
Bild: Getty Images
Mit Tränen in den Augen verkündete Luca di Montezemolo (67) vergangene Woche sein Ausscheiden bei Ferrari nach 27 Jahren. Ein gewohnt theatralisches Ende für die Regentschaft des Landgrafen, der nun von Fiat-Konzernchef Sergio Marchionne (62) ausgebremst wurde. Trotz schwarzer Zahlen, die Montezemolo mit den Serienautos schrieb. Offiziell gab der Fiat-Chef die Ferrari-Krise in der Formel 1 als Trennungsgrund an. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Eitelkeit, behaupten Ferrari-Insider hinter vorgehaltener Hand, sei der wahre Grund gewesen. Man muss wissen: Ein Fiat-Präsident führt in Italien das Leben einer grauen Maus. Der Ferrari-Chef dagegen steht im Rampenlicht. Daher, so heißt es, hätte sich Alleinherrscher Marchionne jetzt selbst auf Ferraris Chefsessel gesetzt.
Luca, der Tausendsassa

Fiat-Konzernchef Sergio Marchionne (li.) nahm Luca di Montezemolo (re.) den Job weg
Auch politisch engagiert
Von 2004 bis 2010 war er gleichzeitig der Vorsitzende des Mutterhauses Fiat. Auch außerhalb des Automobilsektors war er aktiv, unter anderem als Gründer eines Investmentfonds und als führender Kopf hinter dem Hochgeschwindigkeitszug Italo. Mit seiner Initiative Italia Futura unterstützte Montezemolo den ehemaligen italienischen Regierungschef Mario Monti. Nach dem Ferrari-Aus wird sein Name mit dem Posten des Geschäftsführers der Fluglinie Alitalia in Verbindung gebracht. Fest steht: Nicht nur Ferrari, auch die Formel 1 hat mit Montezemolo einen Mann verloren, der ihr in Zukunft fehlen wird. Ferrari-Legende Gerhard Berger kann sich weder Ferrari noch die Formel 1 „ohne Montezemolo vorstellen“.
Ecclestones Erbe?

Luca di Montezemolo (li.) im Gespräch mit Red Bulls Helmut Marko (re.)
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