Günther Steiner kann auch anders. Während er Mick Schumacher im vergangenen Jahr beinahe ununterbrochen mit der Verbal-Peitsche traktierte, bekommt Nico Hülkenberg in diesem Jahr ganz viel Zuckerbrot. Kein Wunder: Der Emmericher konnte bislang sechs Punkte holen. „Nico ist nach drei Jahren als Teilzeitfahrer wirklich stark zurückgekommen“, lobt der Haas-Teamchef deshalb im Podcast F1 Nation.
Steiner weiter: „Ich habe erwartet, dass er stark sein würde, aber ich habe erwartet, dass diese Form etwas später kommen würde, also war ich selbst ziemlich überrascht.“
Vorm Großen Preis von Monaco am kommenden Wochenende liegt Hülkenberg auf Platz elf der Gesamtwertung. Seinem Teamkollegen Kevin Magnussen (WM-Rang 17) zeigt er regelmäßig, wo der Hammer hängt.
Teamchef Günther Steiner (r) ist bisher sehr zufrieden mit Nico Hülkenberg.
Bild: LAT / Haas

Bleibt die Frage: Kommt da noch mehr? „Ich weiß nicht, ob wir den Höhepunkt erreicht haben, oder ob noch mehr kommt“, zuckt auch Steiner mit den Schultern. „Ich würde mich freuen, wenn noch mehr kommen würde, ganz klar. Aber ich denke, er macht einen guten Job.“
Der Südtiroler hat denn auch noch mehr verbale Streicheleinheiten übrig für seinen neuen deutschen Lieblingsfahrer: Hülkenbergs Arbeitsweise beschreibt er im positiven Sinne als „fordernd“.
Steiner: „Er bringt im Moment eine gute Stimmung in das Team. Alle arbeiten gerne mit ihm zusammen. Er ist anspruchsvoll, aber immer auf eine gute Art und Weise. Er fordert nie etwas nur um seiner selbst willen. Er kann immer erklären, warum er etwas will.“
In Monte-Carlo fährt der Deutsche 2023 seinen zehnten GP in den Gassen der Monegassen. „Kommunikation ist der Schlüssel“, sagt Hülkenberg zum Rennen im Leitplankenlabyrinth. „Um auf dieser engen Strecke ohne echte Geraden zu überleben, müssen jedes Team und sein Fahrer jederzeit auf die vielen Unwägbarkeiten vorbereitet sein.“
Immerhin: Damit er entspannt an die Rennstrecke kommt, schläft der Haas-Pilot im eigenen Bett. Hülkenberg: „Es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl, im eigenen Bett aufzuwachen und morgens mit dem Roller oder Fahrrad zur Strecke zu fahren.“ Damit die Leistung auf der Strecke zum nächsten Steiner-Lob führt.