Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen
"Ich fühle mich besser denn je"

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Arrows arbeitet wie ein Spitzenteam, sagt Heinz-Harald Frentzen, nur das Geld ist knapp.
WELT-Mitarbeiter Ralf Bach unterhielt sich mit dem 35-jährigen Mönchengladbacher über die finanzielle Misere seines Rennstalls und die Perspektiven.
DIE WELT: Herr Frentzen, es gibt Spekulationen, dass Sie bei Arrows eine Gehaltskürzung akzeptieren müssen, weil Ihr Rennstall am Rande des Ruins stehen soll. Heinz-Harald Frentzen: Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe mein Geld bisher immer bekommen. Ich weiß, dass wir bei Arrows nicht gerade ins Füllhorn greifen können. Aber das heißt doch nicht, dass wir pleite sind. Da ist nichts dran.
Lenken Sie die Gerüchte nicht von Ihrer Arbeit ab? Das Gerede gibt es seit meinem ersten Rennen für Arrows in Melbourne. Nochmal: Wir sind nicht auf Rosen gebettet. Jeder fragt mich, immer wieder. Ich weiß, was mir Tom Walkinshaw (Arrows-Teamchef, d. Red.) am Anfang der Saison gesagt hat, und darauf verlasse ich mich: Wir haben nicht viel Geld zur Verfügung, ich kann dir nur dies und das bezahlen. Und dass er auf jeden Fall gute Resultate sehen will. Dann würde er weitermachen und wenn nötig, den Rennstall aus eigener Tasche finanzieren.
Trotz des zweitkleinsten Budgets nach Minardi sind Sie zwei Mal unter die ersten Sechs gefahren. Wie erklären Sie das? Durch die Punkte hat sich unsere finanzielle Situation etwas verbessert. Die Erfolge wundern mich nicht. Ich hatte schon vor der Saison gesagt, dass in Arrows viel Potenzial steckt. Das ist doch nicht immer nur eine Geldfrage. Die Ingenieure sind talentiert, in der Fabrik ist alles vorhanden, um ein gutes Auto zu bauen. Dazu gehen die Ingenieure auf meine Wünsche ein. Wir arbeiten wie ein Spitzenteam, halt auf anderer Basis. Bei uns müssen die Ingenieure oft bis zu drei Aufgaben übernehmen, aber sie machen das sehr gut. Man muss etwas vorausschauender denken. Jede Entscheidung muss gut überlegt sein, weil wir kein Geld für Entwicklungen aus dem Fenster werfen können.
Sie wussten also, was auf Sie zukommt. Haben sich Ihre Erwartungen bestätigt? Ich habe mir schon einigen Erfolg erwartet. Aber wir haben Potenzial, noch besser zu werden. Die Arbeit befriedigt mich total. Der Reiz ist riesig, mit den Mitteln, die da sind, Erfolge einzufahren. Meine Erfahrung hilft mir dabei.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Tom Walkinshaw? Er ist der Chef, der sagt, was Sache ist. Ansonsten lässt er seine Leute machen. Er interessiert sich natürlich für alles und hört genau zu. Aber er hat das Vertrauen, die richtigen Leute für die jeweiligen Aufgabengebiete zu haben. Man merkt, dass er selbst Rennen gefahren ist.
Wohin führt der Weg von Arrows? Man darf nicht erwarten, dass wir um die WM mitfahren. Ich glaube, die ersten Plätze sind mit Ferrari, BMW-Williams und McLaren-Mercedes erstmal besetzt. Aber wir kämpfen mit Sauber, Jordan, BAR und Renault um die Plätze dahinter. Wenn wir jetzt noch die Balance des Autos hundertprozentig in den Griff bekommen, werden wir uns im vorderen Feld etablieren.
Inwieweit spielen die Reifen eine Rolle? Arrows benutzt ja Bridgestone-Pneus wie Ferrari. Die Reifen spielen natürlich eine Rolle. In Monaco zum Beispiel wäre ich im Training mit Michelin-Reifen locker unter die ersten Acht gekommen. Bridgestone konzentriert sich natürlich auf Ferrari, das müssen sie auch tun. Aber es gibt immer Abstimmungstricks, damit klar zu kommen.
Wo würden Sie Ihre Leistung heute einordnen? Wie beurteilen Sie Ihre Perspektiven? Dass ich noch Weltmeister werde, ist nicht realistisch, weil es sich bei der Formel 1 ja nicht um einen 100-Meter-Lauf handelt, bei dem man losläuft und der Schnellste gewinnt. Das Paket aus Fahrer, Auto, Motor, Reifen und Budget muss stimmen. Zählte nur das Fahren, könnte ich Weltmeister werden. Ich fühle mich besser denn je.
Schon 1994, als Sie in die Formel 1 kamen, galten Sie als einer der besten Piloten. Wenn ich mit der Erfahrung von heute angefangen hätte, hätte ich wesentlich mehr herausgeholt. Bei Williams 1997 hätte ich mich mehr durchgesetzt und viel früher erkannt, dass die Stoßdämpfer in den ersten Rennen falsch nummeriert waren. Das heißt, ich wäre die ersten Rennen nicht mit einem krummen Auto gefahren. Ich wäre 1997 in Monaco im strömenden Regen bestimmt nicht mit Trockenreifen von der Pole Position aus ins Rennen gegangen. Das ist der Unterschied.
DIE WELT: Herr Frentzen, es gibt Spekulationen, dass Sie bei Arrows eine Gehaltskürzung akzeptieren müssen, weil Ihr Rennstall am Rande des Ruins stehen soll. Heinz-Harald Frentzen: Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe mein Geld bisher immer bekommen. Ich weiß, dass wir bei Arrows nicht gerade ins Füllhorn greifen können. Aber das heißt doch nicht, dass wir pleite sind. Da ist nichts dran.
Lenken Sie die Gerüchte nicht von Ihrer Arbeit ab? Das Gerede gibt es seit meinem ersten Rennen für Arrows in Melbourne. Nochmal: Wir sind nicht auf Rosen gebettet. Jeder fragt mich, immer wieder. Ich weiß, was mir Tom Walkinshaw (Arrows-Teamchef, d. Red.) am Anfang der Saison gesagt hat, und darauf verlasse ich mich: Wir haben nicht viel Geld zur Verfügung, ich kann dir nur dies und das bezahlen. Und dass er auf jeden Fall gute Resultate sehen will. Dann würde er weitermachen und wenn nötig, den Rennstall aus eigener Tasche finanzieren.
Trotz des zweitkleinsten Budgets nach Minardi sind Sie zwei Mal unter die ersten Sechs gefahren. Wie erklären Sie das? Durch die Punkte hat sich unsere finanzielle Situation etwas verbessert. Die Erfolge wundern mich nicht. Ich hatte schon vor der Saison gesagt, dass in Arrows viel Potenzial steckt. Das ist doch nicht immer nur eine Geldfrage. Die Ingenieure sind talentiert, in der Fabrik ist alles vorhanden, um ein gutes Auto zu bauen. Dazu gehen die Ingenieure auf meine Wünsche ein. Wir arbeiten wie ein Spitzenteam, halt auf anderer Basis. Bei uns müssen die Ingenieure oft bis zu drei Aufgaben übernehmen, aber sie machen das sehr gut. Man muss etwas vorausschauender denken. Jede Entscheidung muss gut überlegt sein, weil wir kein Geld für Entwicklungen aus dem Fenster werfen können.
Sie wussten also, was auf Sie zukommt. Haben sich Ihre Erwartungen bestätigt? Ich habe mir schon einigen Erfolg erwartet. Aber wir haben Potenzial, noch besser zu werden. Die Arbeit befriedigt mich total. Der Reiz ist riesig, mit den Mitteln, die da sind, Erfolge einzufahren. Meine Erfahrung hilft mir dabei.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Tom Walkinshaw? Er ist der Chef, der sagt, was Sache ist. Ansonsten lässt er seine Leute machen. Er interessiert sich natürlich für alles und hört genau zu. Aber er hat das Vertrauen, die richtigen Leute für die jeweiligen Aufgabengebiete zu haben. Man merkt, dass er selbst Rennen gefahren ist.
Wohin führt der Weg von Arrows? Man darf nicht erwarten, dass wir um die WM mitfahren. Ich glaube, die ersten Plätze sind mit Ferrari, BMW-Williams und McLaren-Mercedes erstmal besetzt. Aber wir kämpfen mit Sauber, Jordan, BAR und Renault um die Plätze dahinter. Wenn wir jetzt noch die Balance des Autos hundertprozentig in den Griff bekommen, werden wir uns im vorderen Feld etablieren.
Inwieweit spielen die Reifen eine Rolle? Arrows benutzt ja Bridgestone-Pneus wie Ferrari. Die Reifen spielen natürlich eine Rolle. In Monaco zum Beispiel wäre ich im Training mit Michelin-Reifen locker unter die ersten Acht gekommen. Bridgestone konzentriert sich natürlich auf Ferrari, das müssen sie auch tun. Aber es gibt immer Abstimmungstricks, damit klar zu kommen.
Wo würden Sie Ihre Leistung heute einordnen? Wie beurteilen Sie Ihre Perspektiven? Dass ich noch Weltmeister werde, ist nicht realistisch, weil es sich bei der Formel 1 ja nicht um einen 100-Meter-Lauf handelt, bei dem man losläuft und der Schnellste gewinnt. Das Paket aus Fahrer, Auto, Motor, Reifen und Budget muss stimmen. Zählte nur das Fahren, könnte ich Weltmeister werden. Ich fühle mich besser denn je.
Schon 1994, als Sie in die Formel 1 kamen, galten Sie als einer der besten Piloten. Wenn ich mit der Erfahrung von heute angefangen hätte, hätte ich wesentlich mehr herausgeholt. Bei Williams 1997 hätte ich mich mehr durchgesetzt und viel früher erkannt, dass die Stoßdämpfer in den ersten Rennen falsch nummeriert waren. Das heißt, ich wäre die ersten Rennen nicht mit einem krummen Auto gefahren. Ich wäre 1997 in Monaco im strömenden Regen bestimmt nicht mit Trockenreifen von der Pole Position aus ins Rennen gegangen. Das ist der Unterschied.
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