Gerade eine halbe Runde weit kam der F1-Tross am Sonntag in Silverstone: Dann musste der Große Preis von Großbritannien auch schon wieder unterbrochen werden. Grund war ein heftiger Abflug von Kimi Räikkönen, der auf der Gegengeraden zunächst von der Piste abkam, bei der Rückkehr auf die Strecke ausgehebelt wurde und in die Mauer einschlug. Anschließend kreiselte der Ferrari des Finnen zurück auf die Ideallinie, wo Felipe Massa zwar in Räikkönens Auto krachte, durch eine Vollbremsung aber noch Schlimmeres verhindern konnte.

Massa versuchte auszuweichen

Massa
Felipe Massas Williams nahm bei dem Crash mit Räikkönen ebenfalls Schaden
Ferrari-Sprecher Renato Bisignani erklärte im Anschluss an den Unfall: "Kimi hat einen harten Schlag abbekommen, ist aber selbst aus dem Auto gestiegen - allein das ist schon eine gute Nachricht." Der Italiener weiter: "Zwar hat er laut der ersten Aussage Schmerzen am Knöchel und die Ärzte von Ferrari und der FIA untersuchen ihn nun genauer - alles in allem scheint er aber wohlauf zu sein." Unfallgegner Massa, der seinen beschädigten Williams zwar noch zurück in die Startaufstellung schleppte, anschließend jedoch ausgerechnet bei seinem 200. F1-Rennen wegen des irreparablen Schadens aufgeben musste, erklärte indes: "Mein Start war schlecht, da meine Kupplung nicht funktioniert hat." Deswegen fiel Massa ans Ende des Feldes zurück.

Aufprall mit 47 g

"Dann habe ich gesehen, dass Kimi sich dreht und rechts eingeschlagen ist. Ich lenkte nach rechts, um auszuweichen, habe mich aber weggedreht und dabei sein Auto mit meinem Hinterrad erwischt." Massa in Bezug auf seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen: "Ich hoffe, dass Kimi in Ordnung ist, denn es war ein ziemlich heftiger Unfall." Die Einschätzung des Brasilianers wird auch durch die Datenaufzeichnung untermauert: Bei Räikkönens Einschlag wurden 47 g gemessen. Laut des Managers von Räikkönen kann sein Schützling trotz der am Knöchel festgestellten Prellung beim Deutschland GP in Hockenheim in zwei Wochen aber wieder mitwirken.

Von

Frederik Hackbarth