Vierter Sieg im vierten Rennen: Red Bull dominiert die Formel 1. Immerhin: Für ein wenig Spannung sorgt das teaminterne Duell. In der WM trennen den WM-Leader aus Holland und seinen mexikanischen Teamkollegen nach Baku nur sechs Zähler.
Grund: Verstappens Pech mit dem Safetycar. Wenige Sekunden nachdem der führende Niederländer seinen Red Bull an die Box steuerte, kam das Sicherheitsfahrzeug auf die Bahn und bescherte Perez so einen Vorteil bei seinem eigenen Reifenwechsel. Der Stadtkurs-Spezialist ging in Führung – und gab die nicht mehr her.
„Max hatte mit dem Safety-Car Pech und er hat mit seinen Auto-Einstellungen bis zum Schluss rumprobieren müssen, um das Optimum rauszuholen“, verrät Red Bulls Chefberater Helmut Marko. „Er hat dann das Tempo von Sergio gehen können. Aber großes Kompliment an Perez. Er war von Beginn an schnell, hat keine Fehler gemacht und ist ein optimales Rennen gefahren.“
Verstappen hatte mit seinem Bullen zu kämpfen.
Bild: Red Bull Content Pool

Verstappen dagegen hatte mit seinem Red Bull zu kämpfen. „Vor allem in Kurve acht hat Max immer drei Zehntel verloren“, erklärt der Grazer. „Erst zum Schluss mit der Änderung des Settings war er dann zufrieden mit dem Auto und auch schnell, aber er ist einfach nicht mehr an Sergio rangekommen.“
Der Doppelweltmeister selbst erklärt: „Ich hatte Probleme zwischen Kurveneingang und Kurvenmitte. Um schnell zu sein, muss das Auto da perfekt liegen. Wir haben immer noch eine Rakete, müssen die aber noch mehr feintunen.“
Fakt ist auch: Verstappen hätte Perez durchaus angreifen können. „Sergio hat kurz angefragt, ob er Tempo rausnehmen kann“, gewährt Marko einen Blick hinter die Kulissen des Boxenfunks. „Das hätte Max dann aber auch müssen, deswegen haben wir nein gesagt. Die zwei haben immer um die schnellste Runde gekämpft und wir haben sie voll fahren lassen. Die letzten Runden war also das, was wir an Speed hatten.“
Und das war für den Doktor der Rechtswissenschaften „alarmierend“. Denn: „In den letzten sechs bis acht Runden sind Leclerc und Alonso die gleichen Rundenzeiten wie wir gefahren, dabei waren wir zwischendurch eine Sekunde schneller als der Rest. Also wir müssen hart und viel arbeiten, um auch sicher zu sein, dass am Schluss nichts passiert.“
Chefberater Helmut Marko gewährt einen Blick hinter die Kulissen.
Bild: Red Bull Content Pool

Trotzdem kann sich Red Bull auf einem Polster ausruhen. Marko: „Das Gute ist: Um Platz drei kämpfen Alonso, Leclerc und die Mercedes-Piloten. Da gibts ein ewiges Hin und her. Dadurch ist unser Vorsprung recht gut. Aber es sind noch 19 Rennen, deshalb denken wir auch an keinerlei Teamorder: Unsere beiden Piloten sind beide top, haben jeweils ihre Stärken, so wie Sergio auf Stadtkursen und Max auf konventionellen Strecken. Eins und zwei in der WM ist das Ziel.“
Markos Glück: Verstappen macht auf Harmonie. „Es ist schön zu sehen, dass auch Checo selbstbewusster wird. Das Team genießt es, Checo und ich haben eine gute Zeit, es herrscht viel Respekt zwischen uns. Er will genauso Weltmeister werden wie ich und wir werden so hart kämpfen, wie wir können. Aber der Respekt füreinander und das Team steht über allem.“
Verstappens Wort in Markos Ohr…