Gut 15 Stundenkilometer war Sebastian Vettel zuletzt in Bahrain langsamer als der schnellste Mercedes. Schuld daran sind die 80 bis 90 PS, die dem Deutschen im Vergleich zu den dominanten Silberpfeilen fehlen. Der schwache Renault-Motor ist und bleibt Red Bulls Achillesverse. „Allein auf Start-Ziel haben wir rund eine Sekunde verloren“, räumt auch Motorsportchef Helmut Marko bei den Kollegen von SPORT BILD ein. Dem Österreicher schwant mit Blick auf das anstehende Rennwochenende beim Großen Preis von China Böses.

1,3 Sekunden langsamer

Sebastian Vettel
Sebastian Vettel weiß: Bei Trockenheit kann er den Mercedes in China keine Paroli bieten
Die lange Geraden in Shangai ist mit 1370 Metern noch einmal 320 Meter länger als die Vollgas-Passage in Bahrain – der Rückstand für Vettel und Teamkollege Ricciardo wird also noch größer, denn bei 16 Sekunden Vollgas, dürfte sich der Mercedes-Vorsprung hochgerechnet schon auf satte 1,3 Sekunden belaufen... allein auf der Geraden, Runde für Runde! In Meter umgerechnet büßt Vettel somit pro Umlauf mindestens 100 Meter ein. „Diesen Abstand in 
den Kurven wieder aufzuholen, das ist
 im Moment kaum möglich. Das kann man selbst mit einem besseren Auto in den Kurven nicht wettmachen“, weiß auch Marko.

Bei Nässe sogar Siegchance?

Trotzdem will der Grazer noch nicht aufgeben, hofft auf ein bisschen Glück und Hilfe von oben. In Shanghai soll der Wettergott Red Bull helfen. Marko: „Regen würde uns in China gut tun. Dann spielt die reine Motorleistung keine so große Rolle.“ Auf feuchter Fahrbahn sei also eine Menge drin, glaubt der Motorsportchef: „Wenn es nass ist, haben wir sogar eine Siegchance.“ Beim Blick auf die Wettervorhersage dürfte Marko jedenfalls schon einmal ein Grinsen auf den Lippen gehabt haben. Im Qualifying am Samstag soll es laut den Meterologen auf jeden Fall regnen und auch im Rennen am Sonntag sind Schauer möglich.

Von

Frederik Hackbarth