Formel 1: Rosberg gibt sich geläutert
Hinterherfahrende hat Verantwortung

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WM-Spitzenreiter Nico Rosberg betont vor dem Italien-GP, dass seine Entschuldigung für den Teamkollegencrash von Spa aus eigenem Antreib geschah.
Bild: Getty Images
Seine Körperhaltung sprach Bände. Während Lewis Hamilton in der offiziellen Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Italien lässig mit Ferrari-Star Fernando Alonso schäkerte, saß Rosberg mit verschränkten Armen und versteinertem Blick auf der anderen Seite des Podiums. Der Deutsche hatte bereits am vergangenen Freitag die Verantwortung für seine Kollision mit Teamkollege Hamilton in Spa übernommen. Jetzt betonte er, das sei ohne Druck vom Team geschehen. Rosberg: "Sie können mich ja nicht zwingen mich zu entschuldigen. Das habe ich getan, nachdem ich mir die Meinung anderer Leute angehört habe und die Situation noch einmal im Detail durchgegangen bin."
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Lauda entschuldigt sich
Allein: Die öffentliche Diskussion um Schuld und Nichtschuld hätte auch ganz vermieden werden können. Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger in ABMS: "Mercedes hat die Geister selbst gerufen, die sie nun nicht mehr loswerden." Hintergrund: F1-Aufsichtsrat Niki Lauda (65) hatte direkt nach dem Rennen auf seinem Haussender RTL auf Rosberg eingeprügelt und laut Berger so "aus einer Mücke einen Elefanten gemacht“. Berger: "Die Teamführung selbst war es, die nach dem Rennen Emotionen in die Sache gebracht hat. Dabei ist so etwas normal, wenn man zwei Spitzenfahrer im Kampf um die WM aufeinander loslässt." Immerhin: Lauda hat sich mittlerweile bei Rosberg entschuldigt. "Eine schöne Geste", so der WM-Führende, "die ich voll akzeptiere. Für mich ist die Angelegenheit damit abgehakt."
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