Formel 1: Rosberg gratuliert Hamilton
Größe im Moment der Niederlage

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Sein Silberpfeil ließ Nico Rosberg beim Finale im Stich: Trotzdem kämpfte der Deutsche bis zum Schluss - Anerkennung von den Mercedes-Bossen.
Bild: Picture-Alliance
Verzweifelt funkte Nico Rosberg zu Halbzeit des Finalrennens in Abu Dhabi seine Box an. Der Deutsche hatte sich verbremst, schimpfte via Funk über einen Leistungsverlust. Die ohnehin schon schwachen Chancen des WM-Zweiten auf den Titel wurden immer kleiner. Die ERS-Pumpe des Energierückgewinnungssystems an seinem Mercedes streikte. Wenige Kilometer vor dem Ziel, als die Sache bereits aussichtslos war, wollte das Team Rosberg an die Box ordern, um das Auto abzustellen. Die tapfere Antwort des Mercedes-Piloten: „Ich möchte gerne zu Ende fahren.“ Während Teamkollege Hamilton den Sieg und Titel holte, schleppte Rosberg seinen waidwunden Silberpfeil sichtlich kämpfend und mit einer Runde Rückstand auf dem 14. Rang ins Ziel.
Hamilton holt Sieg und Titel: Technik lässt Rosbergs WM-Traum platzen
Rivalen loben sich gegenseitig

Nach 55 langen Runden schleppte Rosberg seinen angeschlagenen Silberpfeil auf Platz 14 ins Ziel
Wolff lobt Sportsgeist
„Schon 1997 haben wir als kleine Jungs im Kart gesagt, dass es toll wäre, einmal im gleichen Team gegeneinander zu kämpfen. Heute hatte er leider Probleme und es ist schade, dass wir es nicht auf der Strecke ausfahren konnten“, zollte der Brite seinem Stallkollegen Respekt. Rosberg selbst überraschte mit einem fairen Eingeständnis: „Ich gratuliere Lewis von Herzen, denn er ist phänomenal gefahren und war über die Saison gesehen der bisschen bessere Fahrer. Deswegen hat er es verdient zu gewinnen.“ Vor dem Hintergrund der aufrichtigen Worte beider Kontrahenten klatschte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Beifall. „Eine ganz starke Geste von Nico. Man kann vor ihm heute nur die Kappe ziehen und wir freuen uns, zwei so tolle Sportsleute im Team zu haben“, so der Österreicher.
Zwei würdige Champions

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Lauda glaubt an Rosberg
Vor allem in Sachen Renn-Performance machte Rosberg Verbesserungspotenzial aus. „Viel Hoffnung gibt mir, dass ich im Qualifying nun auch im zweiten Jahr schneller als Lewis war. Das ist ein toller Ausgangspunkt, um 2015 wieder voll anzugreifen. Dann ist erneut alles drin“, glaubte der 29-Jährige. 112 Tage muss Rosberg warten, dann dröhnen im Albert Park von Melbourne wieder die Motoren. Niki Lauda prognostizierte für die Zwischenzeit schon einmal: „Unterschätzt den Nico nicht. Er wird sich nach heute weiterentwickeln und ich glaube, dass er dadurch noch schneller wird.“
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