Freitag ist in der Formel 1 Regentag – so scheint es zumindest zur Zeit, denn nach Regen am ersten Tag in Suzuka und Regen am ersten Tag in Sotschi, war in Austin auch das dritte Auftakttraining der Königsklasse in Folge ein nasses. Dass im ersten Training zum USA GP in Texas trotzdem verhältnismäßig viel gefahren wurde, lag vor allem daran, dass das Wetter am Samstag womöglich noch schlechter wird. So zumindest sagen es die Metrologen voraus. Die Nase vorne hatte in der Auftaktsession Nico Rosberg. Mit einer Umlaufzeit von 1:53.989 Minuten setzte er sich an die Spitze der Zeitenliste, mit dem großen Vorsprung von über 1,2 Sekunden auf Daniil Kvyat im Red Bull.

Red Bull erster Verfolger

Rosberg
Der Fingerzeig geht bei Nico Rosberg weiter nach vorne: Der Deutsche flüchtet sich in Optimismus
Während Rosbergs gigantischer Abstand auf die Verfolger größtenteils den wechselhaften Bedingungen im ersten Freitagstraining geschuldet war, ist Red Bulls Stärke deutlich repräsentativer einzuschätzen. Denn nicht nur Kvyat sondern auch Daniel Ricciardo, im zweiten Auto des Teams aus Milton Keynes, zeigte im Training auf und fuhr auf den dritten Rang. Noch hinter Carlos Sainz im Auto von Red-Bull-Schwesterteam Toro Rosso, reihte sich Lewis Hamilton auf dem Circuit of the Americas nur als Fünfter ein, mit 1,7 Sekunden Rückstand auf Teamkollege Rosberg. Dass trotzdem der Brite und nicht sein deutscher Widersacher dieses Jahr erneut Weltmeister wird, daran gibt es im Fahrerlager von Austin vor dem Rennen am Sonntag (20.00 Uhr MEZ/RTL und Sky) kaum noch Zweifel.
Einzig Rosberg selbst wird nicht müde, noch an seine Chance zu glauben und zu betonen, dass zumindest rechnerisch noch nichts vorbei ist. Als Sportsmann durch und durch, will er auch weiterhin versuchen Hamilton zu jagen. Dass ausgerechnet er es aber sein könnte, der Hamilton bereits beim USA GP zum vorzeitigen Titelgewinn verhilft, nämlich wenn er bei einem Sieg Hamiltons Zweiter wird und somit Sebastian Vettel mindestens auf den dritten Rang verweist, blendet der Wiesbadener aktuell noch aus. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Es findet in meinem Kopf noch nicht statt”, sagte der 30-Jährige vor dem Start ins Wochenende.

Strafversetzung für Vettel

Ferrari
Land unter auch bei Ferrari: Allerdings weniger wegen des Regens in Austin als wegen einer Motorenstrafe
Rosberg hat im Klassement vor dem Rennen in Austin als Dritter 73 Punkte Rückstand auf Hamilton. „Boah... das sind schon richtig viele”, räumte er ein. Vettel liegt als Gesamtzweiter derzeit sieben Punkte vor dem Mercedes-Piloten. Dass das auch am Ende der Saison so sein könnte, kann sich Rosberg allerdings nicht vorstellen. „Ich denke nicht eine Sekunde drüber nach, dass ich am Ende Dritter bin”, meinte der Silberpfeil-Pilot, wohl wissend, dass er Vettel wohl schon am Sonntag wieder übertrumpfen kann. Denn der Ferrari-Star muss nach einer einkalkulierten Motorenstrafe in der Startaufstellung um zehn Plätze nach hinten. Das erste Freie Training beendete Vettel am Freitag als Sechster. Nico Hülkenberg aus Emmerich kam im Force India auf den 14. Platz.

Von

Frederik Hackbarth