Vize-Weltmeister Nico Rosberg hat zum Auftakt des Großen Preises von Österreich im ersten Freien Training auf dem Red Bull Ring in Spielberg die Bestzeit erzielt. Der Deutsche setzte sich drei Zehntel vor seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton an die Spitze der Zeitenliste. Dritter wurde mit bereits sechs Zehnteln Rückstand Kimi Räikkönen im Ferrari.
Vettel
Sebastian Vettel hatte im Training früh Feierabend
Der Scuderia-Teamkollege des Finnen, Sebastian Vettel, erlebte derweil einen schlechten Start in das Wochenende. Bereits nach 22 Minuten im ersten Training rollte der viermalige Weltmeister aus und beendete die Session somit schlussendlich als Letzter. „Ich habe an Schub verloren“, funkte der Deutsche an seine Box, ehe er am Ausgang von Kurve eins stehenblieb. Während Ferrari-Reservepilot Marc Gene mitteilte, dass es sich um eine Getriebeproblem gehandelt habe, weichte Vettel seinem havarierten Ferrari zunächst nicht von der Seite und überwachte die Abschlepparbeiten.
Damit wollte der Deutsche sicherstellen, dass die Streckenposten bei der Bergung vorsichtig vorgingen, um Szenen wie vor zwei Wochen beim Trainingsabflug von Lewis Hamilton beim Großen Preis von Kanada in Montreal zu vermeiden, wo den Helfern das Auto des Mercedes-Weltmeisters in den Kran rutschte.

Massa verhindert Unfall

Williams
Onboard: Arrivabene läuft Massa direkt vors Auto
Zur nächsten kuriosen Szene bei Ferrari kam es kurz im Anschluss aber trotzdem. Als sich Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene vom Kommandostand auf den Weg zurück in seine Box machte, wurde er in der Fast Lane beinahe von Felipe Massa über den Haufen gefahren. Der Brasilianer war seinerseits gerade aus der Williams-Box losgefahren, weshalb Arrivabene ihn beim obligatorischen Blick nach rechts in seiner Eile wohl übersehen hatte.
Massa konnte mit einer guten Reaktion aber noch rechtzeitig bremsen und dem vor Schreck zur Seite springenden Ferrari-Boss ausweichen. Wenige Minuten später sah man die beiden Beteiligten Arm in Arm an der Boxenmauer und Arrivabene entschuldigte sich bei Ex-Ferrari-Schützling Massa für seine Unachtsamkeit. Als Massa noch für die Scuderia fuhr, war der Italiener zwar noch nicht Teamchef, als damaliger Leiter der F1-Geschäfte von Ferrari-Sponsor Marlboro aber bereits Teil des Teams.
Massa
Nochmal gut gegangen: Massa (l.) und Arrivabene (r.)
Hinter den Top-3 an der Spitze reihten sich Valtteri Bottas im Williams und Felipe Nasr im Sauber ein, beide hatten allerdings schon über eine Sekunde Rückstand auf Spitzenreiter Rosberg. Sechster wurde Daniil Kvyat im Red Bull vor Teamkollege Daniel Ricciardo. Bei beiden mussten allerdings ausgerechnet zum Heimspiel des Team die Motoren gewechselt werden, weswegen die Red-Bull-Piloten um jeweils zehn Plätze in der Startaufstellung zurück müssen. Abgerundet wurden die Top-10 von Max Verstappen (Toro Rosso), Massa und Sergio Perez (Force India). Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg belegte zum Auftakt den 13. Platz.

Von

Frederik Hackbarth