Formel 1: Rückschlag
Mercedes verliert zwei Techniker!

—
Mercedes muss 2019 die Technikabteilung ordentlich umstrukturieren. Aldo Costa und Mark Ellis ziehen sich zurück – bleiben aber in der Mercedes-Familie.
Das Weltmeister-Team der letzten Jahre bröckelt. Nicht nur, dass Mercedes Gefahr droht, 2018 zum ersten Mal seit vier Jahren den Titel an Ferrari zu verlieren, 2019 wird es auch personell einen Umbruch geben. Denn Chefdesigner Aldo Costa will wieder mehr Zeit mit der Familie verbringen und öfter in Italien sein. 2011 kam er von Ferrari zu den Silberpfeilen, war seither eine der wichtigsten Säulen des Technikteams, das von Technikdirektor James Allison geleitet wird.

Aldo Costa zieht sich bei Mercedes zurück
Der zweite Abgang betrifft Mark Ellis, den Performance-Direktor. Chefaerodynamiker Loic Serra wird Ellis ersetzen, der ein Jahr Pause einlegen, danach aber auch weiterhin bei Mercedes an Bord bleiben will.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff beruhigt: „Dies ist ein wichtiger Augenblick für unser Team und eine großartige Chance. Wir haben immer wieder gesagt, dass man eine erfolgreiche Organisation nicht einfrieren kann. Es ist eine dynamische Struktur und ich bin stolz darauf, dass wir den Staffelstab reibungslos an die nächste Generation an Führungskräften aus unserem Team übergeben können.“
Von
Michael Zeitler
Die Karriere von Lewis Hamilton

1/23
Lewis Hamilton fuhr schon im Kart mit dem gelben Helm. Zwar ist Ayrton Senna auch sein Rennidol, doch der gelbe Helm hatte eine ganz andere Bedeutung: So konnte Vater Anthony Hamilton leicht erkennen, wo sich sein Junge auf der Strecke befindet.
Bild: Hersteller; Picture-alliance

2/23
Im Kart traf er bereits auf Nico Rosberg. Beide waren im McLaren-Juniorprogramm. Legendäre Geschichte: Er war noch keine zehn Jahre als Hamilton zu Ron Dennis ging, dem McLaren-Chef auf die Schulter klopfte und sagte: "Ich will eines Tages für ihr Team fahren."
Bild: Picture-alliance

3/23
2003 gewinnt Hamilton seinen ersten Titel im Formel-Sport: Meister der britischen Formel-Renault für das spätere Formel-1-Team Manor.
Bild: Picture-alliance

4/23
2005 holte er sich überlegen den Titel in der Formel-3-Euroseries. Einer seiner Gegner damals: Sebastian Vettel, der aber nur Gesamt-Fünfter wird.
Bild: Picture-alliance

5/23
Hamilton marschierte durch die Nachwuchsserien: Die GP2-Serie, das Vorzimmer der Formel 1, gewann er 2006 auf Anhieb.
Bild: Hersteller

6/23
Spektakulärer Einstand von Hamilton in der Formel 1: Auf Anhieb schlägt er im Krieg der Sterne seinen Teamkollegen, den amtierenden Doppelweltmeister Fernando Alonso!
Bild: Picture-alliance

7/23
Beim Großen Preis von Kanada 2007 gewann er sein erstes Rennen!
Bild: Picture-alliance

8/23
Der Brite muss aber auch die ersten Schattenseiten des Rennsports kennen lernen: Am Nürburgring hat er einen schweren Unfall. Aber er bleibt nahezu unverletzt.
Bild: Picture-alliance

9/23
2007 schmiss Hamilton die WM in aussichtsreicher Position liegend noch weg, aber 2008 sicherte er sich in einem wahren Herzschlagfinale als erster dunkelhäutiger GP-Pilot den WM-Titel.
Bild: Picture-alliance

10/23
Hamilton gilt als Regenspezialist. Hockenheim 2019 war das erste Regenrennen seit Ungarn 2014, das er nicht gewinnen konnte.
Bild: Picture-alliance

11/23
In den Jahren nach seinem ersten Titelgewinn schwächelt Hamilton – Jenson Button geht in den drei Jahren unter dem Strich als Sieger des britischen Duells hervor.
Bild: Picture-alliance

12/23
Ende 2006 hörte Michael Schumacher mit der Formel 1 auf, 2007 kamen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in die Formel 1. Aber von 2010 bis 2012 kehrte Schumi nochmal zurück. Mit Hamilton lieferte sich der Rekordmeister in Monza 2011 ein rundenlanges Rad-an-Rad-Duell...
Bild: Picture-alliance

13/23
2013 wechselte Hamilton zu Mercedes, verließ überraschend seine Heimat McLaren. Zunächst musste er sich mit einzelnen Podestplätzen begnügen.
Bild: Hersteller

14/23
Bei Mercedes traf er wieder auf seinen früheren Kart-Kumpel Nico Rosberg.
Bild: Hersteller

15/23
Doch die beiden zerfleischten sich bei Mercedes. Die Kollision in Spa 2014 war der Auftakt einer knallharten Rivalität, die drei Jahre lang andauerte.
Bild: Picture Alliance

16/23
Sechs Jahre nach Titel Nummer eins wurde Hamilton 2014 wieder Weltmeister.
Bild: Picture Alliance

17/23
2015 war das Jahr des Hamilton: Rosberg hatte keine Chance.
Bild: Picture Alliance

18/23
2016 dann die bittere Niederlage: Rosberg wird Weltmeister, Hamilton wird vom eigenen Teamkollegen geschlagen.
Bild: Picture Alliance

19/23
Dann der nächste Paukenschlag: Rosberg hört auf, tritt zurück.
Bild: Hersteller

20/23
Was folgt ist ein Duell mit einem anderen Deutschen: Sebastian Vettel. Hamilton behält die Oberhand, wird in Mexiko vorzeitig zum vierten Mal Weltmeister. Und gleicht damit mit Vettel aus!
Bild: Picture Alliance

21/23
2018 sichert sich Hamilton Titel Nummer fünf. Der Brite bleibt das Jahr fehlerfrei. Im Gegensatz zu Widersacher Vettel, der zu viele Punkte wegen Patzern liegen lässt.
Bild: Picture Alliance

22/23
In drei Jahren neben Hamilton konnte Bottas dem Briten nie wirklich die Stirn bieten. Aber so nah wie 2019 war der Finne nie. Auch am Tag von Hamilton sechsten Titelgewinns siegte Bottas – wie beim Auftakt in Australien zum Beispiel. Bottas fehlt noch die Konstanz, die Hamilton bisher unschlagbar für ihn gemacht hat. Mit dem sechsten Titel kommt Hamilton dem Allzeit-Rekord von Michael Schumacher (7) immer näher.
Bild: Picture Alliance

23/23
2020 ist das Jahr, in dem Hamilton die Rekorde von Schumacher niederreißt. Den 91. Sieg holt er sich auf Schumis Heimstrecke am Nürburgring, beim Portugal-GP lässt er den 92. folgen. Mit dem 94. Triumph in der Türkei zieht er auch in der Anzahl der WM-Titel mit Schumi gleich (7).
Bild: LAT/Mercedes
Formel 1: Boxengeflüster aus Australien

1/18
Renault-Pilot Nico Hülkenberg konnte nach dem Rennen in Melbourne wieder lachen. Mit dem siebten Platz hat der Emmericher das Maximalziel erreicht. Schon am Donnerstag prophezeit er: "Wir müssen realistisch bleiben. Die ersten sechs Plätze sind besetzt, wenn nichts Besonderes passiert. Ich spreche hier von beiden Mercedes, beiden Ferraris und beiden Red Bulls. Also müssen wir direkt dahinter ins Ziel kommen."

2/18
Den siebten Platz schaffte Hülkenberg dann auch. Obwohl einer der beiden Mercedes (Valtteri Bottas) nur Achter wurde. Dafür wurde Hülkenberg von Fernando Alonso (McLaren) geschlagen, der auf Platz fünf ins Ziel kam. Den hatte er nicht auf der Rechnung. Dennoch war der Deutsche mit dem Wochenende von Melbourne zufrieden, das gar nicht lustig begonnen hatte.

3/18
Bei einem Renault-Event auf einem Golfplatz weigerte er sich schlecht gelaunt, für RTL den Golfschläger in die Hand zu nehmen – obwohl ihn der Kölner Sender zwecks Filmaufnahmen mehrmals bat. Den Grund erfuhr ich später: Zwei Stunden zuvor hatte Hülk mit Teamkollegen Carlos Sainz geübt. Dabei soll er sich im Gegensatz zum Spanier nicht gerade als Multitalent geoutet haben, was seine gute Laune in Grenzen hielt.

4/18
Natürlich sprach ich ihn drauf an. "Na, Nico, das Golfspielen müssen wir noch üben, habe ich gehört?" Hülkenbergs Antwortet meißelte mir wie erwartet das Grinsen ins Gesicht: "Wer sagt das? Blödsinn. Im Prinzip können Woods und Kaymer jetzt schon einpacken..."

5/18
Humor hat er ja, der Jos Verstappen. Der Vater von Max stellte mir im Red-Bull-Motorhome seine neue Freundin vor. Das wollte er mir zumindest weißmachen. Aber ganz blöd bin ich ja nicht. Ich fragte die junge Dame: „Du bist doch aus München?" Sie bejahte. Darauf ich zu Jos: "Verarschen kann ich mich selbst. Ich weiß schon, wer die junge Dame ist: die Freundin von Max."
Bild: Dilara S. Instagram

6/18
Wie auch immer: Dilara Sanlik, das ist ihr Name, sagte schüchtern "Ja." Jos zuckte nur grinsend mit den Schultern. Dilara ist aus München, studiert und ist Fan vom FC Bayern. Die beiden lernten sich vor einem halben Jahr im Haus von Red-Bull-Chefberater Helmut Marko kennen. "Das stimmt," bestätigte Dilara," "unsere Familien kennen sich schon lange."
Bild: Dilara S. Instagram

7/18
Melbourne war aber nicht ihr erster Formel-1-Besuch. "Ich war schon in Abu Dhabi, da hat man mich aber noch mehr versteckt", lächelte Dilara hintergründig. Für Max Verstappen, so mein Eindruck, ist die zurückhaltende junge Dame, das Beste, was ihm passieren konnte. Als ich ihm das persönlich sagte, stimmte er zu: "Das ist wahr."

8/18
Der "Verkuppler" des Paares war dagegen nicht so entspannt am Wochenende. Aus gutem Grund: Denn seine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich schon im Qualifying. Helmut Marko führte Hamiltons Superrunde (sieben Zehntel vor dem Rest) hauptsächlich auf den überlegenen Motor zurück - besonders auf einen Zusatzknopf, mit dem sie im Qualifying noch mal zusätzlich Leistung abrufen können. Und den sonst keiner hat, auch nicht die Mercedes-Kunden.

9/18
Marko: "Sie gewinnen ihre Zeit auf der Geraden. Wenn da nicht endlich was passiert, ist jede WM bis 2020 entschieden. Da können wir noch so schnelle Autos bauen, da können unsere Fahrer noch so viel Gas geben. Die FIA muss dafür sorgen, dass die Motoreinstellungen von Rennen und Qualifying in Zukunft identisch sein müssen."

10/18
Hintergrund: Bis 2020 bleiben die Hybridmotoren. Erst ab 2021 gibt es ein neues Motorreglement, von dem sich Marko mehr Chancengleichheit verspricht: Ein V6-Motor mit doppeltem Turobolader und einfachen KERS-System verdichtet sich immer mehr als Favorit.

11/18
Markos Ex-Starfahrer Sebastian Vettel sieht die Mercedes-Überlegenheit dagegen nicht so dramatisch: "Ich kann aber nur für Ferrari sprechen. Mercedes hat dieses System. Sie haben es im dritten Qualifying-System auch benutzt. Aber unsere GPS-Daten zeigen, dass der Vorteil vielleicht bei einem Zehntel lag oder ein bisschen mehr. Lewis hat einfach eine perfekte Runde hingekriegt. Ich fühlte mich mit dem Auto dagegen noch nicht richtig wohl. Das kann auf einer Strecke wie Melbourne im Qualifying eine große Rolle spielen."

12/18
Lewis Hamilton, der nach seinem zweiten Platz hinter seinem neuen Lieblingsfeind Sebastian Vettel extrem sauer aus Melbourne abreiste, kann sich dafür bald mit einem neuen Mercedes-Vertrag trösten, der ihm insgesamt 150 Millionen Euro einbringen soll. Um drei Jahre will Mercedes mit dem extrovertierten Briten verlängern. Hamilton, so hört man, will sich dann Ende 2021 mit acht WM-Titeln in der Tasche aus der Formel 1 in Richtung Colorado verabschieden.

13/18
Toto Wolff zu mir über den Vertrag: "Er ist so gut wie in trockenen Tüchern. Lewis und wir sind absolut auf einer Wellenlänge. Aber ein solcher Vertrag umfasst über 100 Seiten mit entsprechend vielen Punkten. Und das alles muss erstmal durchgeackert werden. Das dauert eben."

14/18
Eine der Forderung von Hamilton soll der Wechsel von Boss zu Tommy Hilfiger als Kleiderausrüster des Teams gewesen sein, damit er dort eine eigene Modelinie promoten kann. Die Hilfiger-Produkte präsentierte der Brite jedenfalls schon protzig in Melbourne.

15/18
Apropos Mode: Moko ist ein Schmuck- und Modedesigner aus Tansania, der schon seit Jahren im Fahrerlager nicht nur bei Ferrari ein und ausgeht. Der Mann, der heute Filialen unter anderem in New York, Miami, Los Angeles, Paris und Genf hat, ist eines der Gesichter der neuen Formel 1. Rechteinhaber Liberty bat ihn, in einem Kampagnevideo aufzutreten und Moko sagte ja.

16/18
Mehr als an der Formel 1 hängt Moko aber noch an den Rolling Stones. Er ist eng mit Keith Richards und Mick Jagger befreundet und er arbeitet jetzt für sie. In Melbourne trug er beispielsweise ein Designer-Hemd im Stones-Look für die neue Tournee. Kostenpunkt: 600 Dollar. Moko verspricht zur Freude von Liberty: "Mick Jagger wird zum GP nach Monaco kommen."

17/18
Über solche Art von Glamour hat der kommissarische Force-India-Teamchef Bob Fearnley im Moment keine Lust nachzudenken. Als ich den Stellvertreter von Vijay Mallya, der aus juristischen Gründen sein Exil in England nicht verlassen darf und dessen Gelder in seiner indischen Heimat Indien vom Staat eingefroren worden, fragte, wie ernst die finanzielle Situation bei Force India sei, war er sehr offen zu mir.

18/18
Fearnley: "Die nächsten vier Wochen werden entscheiden, ob wir überleben werden. Ich muss kurzfristig viel Geld auftreiben. Kurzfristig deshalb, weil das Budget mit Ein -und Ausgaben bis Ende des Jahres eigentlich abgesichert ist. Das Problem ist: Bisher konnten wir uns die Fernsehgelder, die uns zustehen, immer früher auszahlen lassen. Dafür brauchten wir immer die Zustimmung der Teams, die sie bisher auch immer gaben. Doch diesmal legte Williams Veto ein." Fearnley ist dennoch optimistisch: "Ich habe einen Plan, der in den nächsten zwei bis drei Wochen funktionieren könnte."
Die Frauen um Lewis Hamilton

1/8
Eine langjährige On-/Offbeziehung führte Hamilton mit seiner ehemaligen Geliebtin Nicole Scherzinger.

2/8
Mit Irina Shayk ließ er sich auf der L'Oreal Gala ablichten.

3/8
Aber auch mit der Schauspielerin Eve Longoria stolzierte er über den roten Teppich.

4/8
Aber nicht nur auf Galas traf er berühmte Frauen. Sondern auch im Football-Stadion zum 50. Superbowl, das er mit Kate Hudson verfolgte.

5/8
Lewis Hamilton in Gesellschaft vom äthiopischen Model Liya Kabede.

6/8
Auch zwischen den leichtbekleideten Monster Energy-Girls fühlt sich der Formel-1-Pilot wohl.

7/8
Lewis Hamilton mit seiner Mutter Carmen Larbalestier.

8/8
Des Öfteren wurde Hamilton mit dem Model Naomi Campbell entdeckt.
Service-Links