Englands Rennikone Nigel Mansell (65) ist überzeugt: „Lewis surft auf einer Welle. 2020 wird er sieben Titel in der Tasche haben und mit Michael Schumacher gleichziehen.“ Fest steht: Mit Platz vier in Mexiko ist er bereits mit Juan Manuel Fangio gleichgezogen.
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Jetzt jagt er nur noch Schumi! Mansell: „Lewis fährt so gut wie nie, fühlt sich wohl. Es gibt keinen Grund, warum er bis Ablauf seines Mercedes-Vertrages 2020 nicht jedes Jahr Weltmeister wird.“ Mercedes-Sportchef Toto Wolff: „Solange wir ihm ein siegfähiges Auto geben und er so fährt, wie er fährt, kann er ewig bei uns bleiben.“
Allein: Mit Gleichstand wird sich Hamilton wohl kaum zufriedengeben. Er hat eine Option, auch 2021 noch für Mercedes zu fahren. Dann könnte er den achten Titel in seinen Colt kerben. Ans Aufhören denkt er längst nicht: „Das wird sobald nicht passieren, weil Motorsport immer noch das Zentrum meines Lebens ist.“
Mercedes-Sportchef Toto Wolff (46) bestätigt: „Lewis ist völlig im Reinen mit sich. Er ist immer noch auf der ständigen Suche nach Perfektion und auch bei der Autoentwicklung zur soliden Säule geworden.“
Hamilton
Lewis Hamilton ist einer der ganz Großen der Formel-1-Geschichte
Interessant sind die Parallelen zwischen Hamilton und Schumacher. Beide haben den Erfolgsschlüssel gefunden. Der Brite hat mit Mercedes wie damals Schumacher mit Ferrari ein Team, das bedingungslos hinter ihm steht. „Die Harmonie in der Mannschaft und die Leistung jedes Einzelnen ist besser als alles, was ich bisher erlebt habe“, bestätigt er.
Wie Ferrari Schumacher erfüllt auch Mercedes dem Briten jeden Wunsch. Wie Rubens Barrichello mehr Erfüllungsgehilfe als Teamkollege für den Deutschen war, muss sich auch der Finne Valtteri Bottas dem Briten unterordnen.
Und: Schumacher wollte Ferrari 1998 in Richtung McLaren-Mercedes verlassen. Daimler-Chef Jürgen Schrempp verhinderte damals den Deal. Auch Hamilton war schon mal drauf und dran zu flüchten: Als er 2016 im Dauerzoff mit Nico Rosberg lag, wollte er Mercedes den Rücken kehren. F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda sorgte dafür, dass Hamilton blieb. Er garantierte ihm für seinen neuen Vertrag ab 2018 einen Sonderstatus im Team. So wie Schumacher ihn bei Ferrari hatte.
Für Formel-1-Legende Gerhard Berger ist das berechtigt: „Bottas hat nicht die Klasse von Hamilton, Barrichello hatte nicht die von Schumacher. Mit einem Piloten auf Augenhöhe wäre Harmonie im Team nicht möglich. Das hat Mercedes ja festgestellt, als Rosberg mit Hamilton fuhr. Wenn du technisch so überlegen bist, wie Mercedes oder Ferrari damals war, musst du Stallkämpfe auf diese Weise verhindern.“
Wie Schumacher zahlt auch Hamilton das Vertrauen zurück. Berger: „Er wird weiter mit Mercedes nur schwer zu schlagen sein.“
Diese Schumacher-Rekorde hat Hamilton schon geschlagen
Pole Positions: 81:68
WM-Punkte: 2968:1566
Siege bei verschiedenen Grands Prix: 23:22
Poles bei verschiedenen Grands Prix: 24:19
Rennen in Folge in den Punkten: 33:24
Meisten Grands Prix in Folge in Führung: 18:15
Erste Startreihe: 130:116
Diese Schumacher-Rekorde jagt Hamilton noch
WM-Titel: 5:7
Siege: 71:91
Hattricks: 14:22
Podestplätze: 132:155
Schnellste Rennrunden: 41:77
WM-Titel in Folge: 2:5
GP als WM-Führender: 84:121
Siege in einer Saison: 11:13
Saisons in Folge mit Sieg: 12:15
Meisten Siege bei einem Grand Prix: 6:8
Rennen in Folge auf Podest: 16:19
Saisons in Folge auf Podest: 12:15
Siege ohne von Pole gestartet zu sein: 26:51
Saisons in Folge mit Pole: 12:13
Meisten Poles bei einem Grand Prix: 7:8
Rennen in den Punkten: 190:221
Führungskilometer: 19.840:24.148
Meisten Grands Prix mit Führungskilometer: 127:142
Anzahl der gefahrenen Saisons: 12:19


Von

Ralf Bach
Michael Zeitler
Bianca Garloff