Formel 1: Simulatoren gegen Corona-Krise
Schweizer F1-Simulatoren als Lösung?

—
Könnten High-Tech-Rennsimulatoren dafür sorgen, dass die Formel-1-Stars vor Mai doch noch die ersten vier Rennen fahren?
Der Coronavirus legt gerade die Formel 1 lahm. Alle Rennen wurden bis Ende Mai verschoben oder infrage gestellt. Rechteinhaber Liberty muss handeln, hat eine Art Krisenstab eingerichtet - nicht nur um einen neuen Rennkalender zu erstellen, sondern eine Antwort auf die Frage zu finden: Wie kann ich in der rennfreien Zeit die weltweit Millionen Fans bei der Stange halten?
Ein Ansatzpunkt wäre: die Formel-1-Piloten gegenseitig in Simulatoren antreten zu lassen. Ex-Piloten wie der Franzose Jean-Eric Vergne organisierten schon Rennen, an denen zum Beispiel McLaren-Youngster Lando Norris teilnimmt. Das aber ist Liberty nicht genug: Nach Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT suchen sie nach Möglichkeiten, alle 20 Piloten bis zum Ende der Corona-Krise in einem virtuellen Ersatz-GP gegeneinander antreten zu lassen.
Das Problem: Es muss professioneller sein als das, was die Formel 1 in ihrer eigenen Esports-Serie macht. Dort kommt Top-Equipment für Gamer zum Einsatz, das aber dennoch eher an eine PlayStation erinnert als an einen hochklassigen Simulator.

Ex-Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn
In der Tat: Das Cockpit ist dem eines echten Formel-1-Renners nachempfunden. Das Monocoque ahmt die Bewegungen auf der Strecke nach. Selbst in der untersten Software-Einstellung erlebt man, was es heißt, einen F1-Boliden zu bewegen. Räubert man über die Randsteine, holpert es gewaltig, das Lenkrad vibriert. Jeder kleine Fehler führt zum Dreher oder Ritt durchs Kiesbett. Beim Bremsen wird man in die fest angezogenen Gurte gepresst.
Das ist nicht nur Spiel, das ist echter Sport!
Soll heißen: Dieser 150.000 Euro teure virtuelle Formel-1-Wagen ist deutlich professioneller als das Formel-1-Game von Codemasters. Mehr noch: Die Teams könnten die Autos sogar mit aktuellen Daten aus ihren eigenen Simulatoren füttern und so auch die Unterschiede der Rennwagen mit in die virtuelle Welt einbauen.Aufgestellt werden können die Simulatoren überall auf der Welt - zu Hause bei den F1-Stars, im Formel-1-Headquarter in London oder in einer der Racing-Lounges, die "Racing Unleashed" zum Beispiel in der Schweiz betreibt. In New York stehen in einem Store von F1-Ausrüster Puma sogar Renner, die bereits in den Farben von Red Bull und Mercedes lackiert sind. Ein weiterer Vorteile wäre: Da die Simulatoren in Maranello gebaut werden, sind am Ferrari-Stammsitz bereits zwei Modelle vorhanden.
Fest steht: In Zeiten von Corona und COVID-19 könnten die Simulatoren von "Racing Unleashed" die virtuelle Welt des Rennsports mit den echten Formel-1-Stars zusammenführen und in Australien Rennen fahren, ohne dass man auch wirklich dort sein muss.
Wichtig auch: Die Simulatoren verfügen über ein Anti-Viren-Programm ...
Service-Links