Auftakt nach Maß für Mercedes mit den Rängen eins und zwei in beiden Trainings am Freitag in Barcelona. Die Silberpfeile sind mit einem umfangreichen Update-Paket zum Europa-Auftakt gereist und haben die Latte für die Konkurrenz offensichtlich hoch gelegt.
Mercedes
Der Mercedes ist auch optisch deutlich schlanker
Im Fokus von Mercedes' Verbesserungen stand vor allem das Gewicht des Autos. "Es ist nicht einfach, wenn das Auto auf der Waage zu schwer ist. Man kann nicht einfach abspecken. Es geht um eine sinnvolle Gewichtsverteilung mit den Ingenieuren", erklärt Mercedes-Sportchef Toto Wolff in Barcelona. Unter anderem mit einer deutlich schlankeren Frontpartie scheint das den Silberpfeilen gelungen zu sein. Auch wenn Wolff angibt: "Wir haben kleine Fortschritte erzielt. Ich würde aber nicht sagen, dass wir schon ganz da sind."
Experten gehen davon aus, dass Mercedes beim Auftakt in Melbourne bis zu sechs Kilo Übergewicht hatte. Nun soll das Team mehr als die Hälfte davon abgespeckt haben. Nach ABMS-Infos haben die Silberpfeile allein durch ein leichteres Getriebegehäuse vier Kilo eingespart! Die Folge: Die Ingenieure haben viel mehr Spielraum bei der Gewichtsverteilung und können die Balance des Autos stark verbessern.Doch nicht nur auf der Waage hat Mercedes optimiert - auch bei der Aerodynamik. Besonders auffällig: Der neue Schneepflug-Frontflügel des W08. Weitere Updates betreffen Änderungen an den seitlichen Luftleitblechen, dem Diffusor und dem Monkey-Seat. Auch die Heckflosse und der T-Wing (s. Foto oben) sind ab sofort anders aufgehängt, um das Gewicht aufs Getriebe zu reduzieren. (Bilder aller Neuerungen gibt es in unserer großen Galerie zu sehen.)
Ferrari
Ferrari hat für Barcelona ebenfalls nachreüstet
Selbst bei der Konkurrenz zieht man den Hut. „Visuell ist der neue Mercedes beeindruckend: Sehr interessant, kreativ und überraschend. Chapeau!“, sagt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene. Der Italiener verfällt aber nicht in Panik. „Man muss natürlich immer berücksichtigen, was unsere Rivalen machen. Aber wir ändern deswegen nicht unser Programm, lassen uns nicht ablenken.“ Wenngleich Arrivabene einräumt: „Mercedes ist der Weltmeister - und damit die Referenz für alle.“
Sebastian Vettel gibt mit Blick auf die Updates aber auch zu bedenken: „Ich weiß zwar nicht, wer die meisten hat. Wichtig ist aber nur, wer die besten hat!“ Der Deutsche setzt auf Qualität statt Quantität. „Ich bin happy mit dem, was wir haben. Und manche Updates sind auch nicht unmittelbar sichtbar.“ Denn auch Ferrari hat für Barcelona nachgerüstet: Unter anderem an den seitlichen Luftleitblechen und dem T-Wing, der nun aus zwei Doppelelementen besteht statt wie bisher nur einer Dachstrebe.

Von

Frederik Hackbarth