Sutil
Die Beziehung zwischen Sauber und Sutil stand 2014 unter keinem guten Stern - nun folgt wohl ein Prozess
Der langjährige Formel-1-Pilot Adrian Sutil darf sich Hoffnungen auf eine Millionen-Entschädigung machen. Im juristischen Streit mit seinem ehemaligen Rennstall Sauber hat das Zürcher Obergericht die Beschwerde des Gräfelfingers angenommen und eine provisorische Rechtsöffnung erteilt. Dies geht aus einem Urteil vom 5. Januar hervor. Der 33-jährige Sutil pocht auf seinen Vertrag und verlangt von Sauber mehr als 3,5 Millionen Franken, umgerechnet etwa 3,2 Millionen Euro. Sauber hatte die Zahlung abgelehnt und Sutil schlechte Leistungen vorgeworfen. Zudem kritisierte der Rennstall, der Pilot habe mündlich Sponsorengelder über rund 40 Millionen Franken zugesichert, die Zusage aber nicht eingehalten.

Erinnerungen an den Fall Van der Garde

Sutil war 2014 Stammfahrer bei Sauber. Trotz Vertrags wurde der Bayer ab 2015 aber nicht mehr weiter beschäftigt und schloss sich Williams als Testfahrer an. Das Bezirksgericht Hinwil hatte sich im März vergangenen Jahres noch gegen eine Rechtsöffnung ausgesprochen. Das Zürcher Obergericht entschied nun dagegen. Sauber muss Sutil schon mal eine Prozessentschädigung von 10.000 Franken bezahlen. Sauber kann die Entscheidung des Zürcher Obergerichts noch anfechten. Unterlässt dies der Rennstall, wird die Rechtsöffnung offiziell. „Ich bleibe ruhig, ich habe nichts falsch gemacht”, zitierte der Schweizer 'Blick' Sutil nach der Verhandlung am Mittwoch. Ebenso unaufgeregt zeigte man sich bei Sauber. "Die Entscheidung betrifft lediglich verfahrensrechtliche Aspekte", erklärte Teamchefin Monisha Kaltenborn.
Van der Garde
Kein Einzelfall: Auch Giedeo van der Garde (r.) stritt mit Sauber vor Gericht - und bekam Recht
Für ihren Rennstall ist der Wirbel vor Gericht indes nicht neu. Sauber befand sich bereits am Rande des Saisonstarts 2015 in Australien mit dem Niederländer Giedo van der Garde in einem Rechtsstreit. Der frühere Sauber-Ersatzpilot hatte für 2015 einen Vertrag als Stammfahrer bekommen. Dann meldete das Team jedoch den Brasilianer Felipe Nasr und den Schweden Marcus Ericsson als Einsatzpiloten, weil diese offenbar mehr Sponsorengelder mitbrachten und so das Überleben des Rennstalls sicherten. Van der Garde erhielt nach einer außergerichtlichen Einigung angeblich rund 15 Millionen Euro. (dpa)