Die Formel-1-Generation 2017 steht nach dem Regelumbruch im Winter noch ganz am Anfang. Bestes Beispiel: Selbst bei Mercedes, dem Klassenprimus der jüngeren Vergangenheit, der mit dem vielleicht ausgereiftesten Paket der Hybrid-Ära drei Jahre lang den Sport dominiert hatte, läuft 2017 noch bei weitem nicht alles rund! Zuletzt beim Auftakt in Australien etwa, überhitzten die Reifen bei Lewis Hamilton zu schnell. Der Brite musste früher in die Box, verlor deshalb das Rennen.
Mercedes
Der eigentliche Grund für die Probleme mit der Abstimmung geht jedoch tiefer und ist mit den Regeländerungen verbunden. Denn nach einer Klarstellung der FIA, welche Aufhängungssysteme noch erlaubt und welche verboten sind, mussten sowohl Mercedes als auch Red Bull ihre hydraulische Aufhängung umrüsten. Die Silberpfeile entfernten daraufhin einen Nitrogen-Druckspeicher (s. Bild oben) aus dem unteren Bereich des rechten Seitenkastens und nahmen damit verbunden auch Umstrukturierungen an der Vorderachse vor.
Die aktuelle Aufhängungskonfiguration (s. Bild rechts) verfügt zwar über ein ähnliches Element, das immer noch hydraulisch, aber nicht mehr mit dem Druckspeicher verbunden ist. Außerdem ist es nun innerhalb des Chassis platziert und nicht mehr außerhalb wie davor. Das bedeutet, dass die Dimension des Dämpfers, inklusive seiner hydraulischen Speicherkraft, nun deutlich geringer ausfällt. Da nicht mehr so viel Energie aufgenommen werden kann, kann sie auch nicht in bisherigem Maße wiederverwendet werden. Die Doppelfunktion des horizontalen Dämpfers ist damit eingeschränkt worden – und hat die Abstimmungsarbeit am Mercedes somit schwerer gemacht.