Dass sich der enge Stadtkurs von Monaco und der schnelle Straßenkurs von Montreal, mit seinen vielen harten Bremszonen, von der Charakteristik her stark unterscheiden ist klar - dass Ferrari allerdings ausgerechnet beim Überseerennen in Kanada so ein umfangreiches Update-Paket bringen würde, damit haben wohl die Wenigsten gerechnet.
Am Freitag beim Training auf dem Circuit Gilles Villeneuve zeigte die Scuderia gleich mehrere gravierende Neuerungen am SF70-H. Besonders auffällig: Der neue Heckflügel, der mit einem löffelartigen Hauptprofil ausgestattet ist und von der britischen Fachpresse wegen seiner Biegung bereits den Beinamen "Banana-Wing" bekommen hat. Zusätzlich verfügt der neue Flügel über neue Endplatten mit Schlitzen (1), ähnlich wie bei Mercedes. Auch am hinteren oberen Ende hat der Flügel vorgezogene Einschnitte (2).
Ferrari
Auch am Unterboden hat Ferrari nachgerüstet
Am T-Flügel hat Ferrari ebenso modifiziert, dieser besteht nun nur noch aus einem Element (3). Der Grund dafür ist, dass in Kanada nur ein mittleres Level an Downforce benötigt wird, weil man auf den zwei langen Geraden genug Topspeed braucht - anders als etwa zuletzt in Monaco.
Ebenfalls eine interessante Veränderung stellt der Unterboden dar (siehe Bild rechts). Dieser verfügt nun über vier schräge Schlitze, um den Luftfluss unter dem Boden besser zu nutzen und damit den Heckdiffusor zu füttern. Zudem handelt es sich dabei um einen wichtigen Bereich, auch was die kontrollierte Flexibilität der äußeren Extremitäten des Unterbodens betrifft. Drücken diese nach unten, erhöht das automatisch das Downforce-Level am Boden des Autos.

Von

Frederik Hackbarth