Vier Jahre bei Ferrari, vier Jahre kein WM-Titel. So ging es Michael Schumacher von 1996 bis 1999 und so geht es Sebastian Vettel jetzt. FIA-Präsident Jean Todt erklärt in der aktuellen Ausgabe von AUTO BILD MOTORSPORT (seit heute als Heft in AUTO BILD im Zeitschriftenhandel), wieso sich die Situation trotzdem unterscheidet.
Todt
Todt nimmt Vettel in Schutz
Todt: „Zunächst einmal: Ich mag Sebastian sehr. Eine Geschichte dazu: Vor jedem Deutschland-GP hat Michael das gesamte Team zum Kartfahren nach Kerpen eingeladen. Einmal war auch ein kleiner Junge namens Sebastian mit seinem Vater da. Michael hat ihn mir vorgestellt und gesagt: Dieser Fahrer ist sehr talentiert und wird mal ein Großer werden. Das war Sebastian Vettel. Heute ist er 31, damals 13. Aber es gibt einen Unterschied in ihrer Ferrari-Historie. Als Michael zum Team stieß, war es auf einer Entwicklungsskala von eins bis zehn bei vier. Als Vettel zu Ferrari kam, war es bei acht.“
Ist der Titel daher Pflicht für Vettel? Todt nimmt ihn in Schutz: „Die Leute unterschätzen, wie schwierig es ist, eine WM zu gewinnen. Auch Alonso hat die WM zweimal im letzten Rennen verpasst – und zwar gegen Vettel“, erklärt der 72-Jährige.
Was läuft denn konkret schief bei Ferrari? Todt: „Ich habe ein ganz gutes Verständnis von seiner Situation, aber sowohl als ehemaliger Ferrari-Teamchef als auch als FIA-Präsident ist es nicht angebracht, das zu kommentieren.“

Von

Michael Zeitler