Formel 1: Todt rügt Kritiker Vettel
Beschwerdebrief vom Präsidenten

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Nach seiner Kritik an der neuen Formel 1 bekam Sebastian Vettel Post von höchster Stelle: FIA-Präsident Jean Todt höchstpersönlich meldete sich beim Deutschen.
Bild: Getty Images
Er redet Klartext – und muss sich dafür rechtfertigen! AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: FIA-Präsident Jean Todt höchstpersönlich hat Sebastian Vettel für seine offene Kritik an den neuen Formel-1-Regeln in einem persönlichen Brief ermahnt. Vettel bekam den Beschwerdebrief schon in Malaysia, nachdem er den Sound der neuen V6-Motoren als „shit“ bezeichnet hatte.
Harte Wortwahl missfiel
AUTO BILD MOTORSPORT kennt den Inhalt des Schreibens. Kritik sei in Maßen erlaubt, Todt missfiel aber die harte Wortwahl des Vierfach-Weltmeisters, mit der Vettel dem Image der FIA und der Formel 1 schaden würde. Am Ende des Briefes schlug Todt mit seinem Mont-Blanc-Füller handschriftlich ein Treffen am Rande des GP in Bahrain vor, den der ehemalige Ferrari-Teamchef an diesem Wochenende besucht.
Autos müssen Biester sein

Mag bei der neuen F1 gar nicht mehr hinschauen... vor allem aber nicht hinhören: Sebastian Vettel (25)
Lob von Hill
Aus den Reihen der Formel-1-Experten bekommt Vettel sogar Lob für seine offenen Worte. Damon Hill, Weltmeister von 1996: „Egal, ob man ihm zustimmt oder nicht. Sebastian hat eine Meinung und artikuliert die auch. Dabei finde ich besonders gut, dass er sogar das Risiko eingeht, man könnte ihn als schlechten Verlierer bezeichnen.“
Umfragewerte katastrophal
Der Umgang mit der Kritik an der neuen Formel 1 war bereits in Malaysia ein Thema. Unter anderem haben sich – initiiert von McLaren – fast alle Pressesprecher getroffen, um über kommunikative Maßnahmen zu beraten, mit deren Hilfe man der Formel 1 wieder positive Schlagzeilen bescheren kann. Eine Ferrari-Fanumfrage hat indes ergeben, dass 78 Prozent der Teilnehmer die neue Formel 1 nicht mehr mögen. Nur 22 Prozent der Fans stehen ihr positiv gegenüber. An diesem Wochenende soll es in Bahrain zum Krisengipfel zwischen FIA-Präsident Jean Todt, Chefvermarkter Bernie Ecclestone und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kommen.
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