Viel Wirbel um nichts: Geht es nach Max Verstappen, war seine Kollision mit Lewis Hamilton in Bahrain nicht der Rede wert. „Ich verstehe die Aufregung nicht und warum alle auf dieser Szene rumreiten. Für mich war das ganz normal“, sagt der Holländer am Donnerstag vor dem China GP. „Es gehört in der Formel 1 nun mal dazu, dass nicht jeder Angriff erfolgreich verläuft.“
Red Bull
Verstappen und Hamilton kamen sich in die Quere
Ohnehin war in Bahrain Verstappen der Leidtragende. Er fiel aus, Hamilton fuhr weiter, wurde Dritter. Trotzdem würde Verstappen die Attacke auf Hamilton sofort wieder fahren: „Ich war wirklich nah dran und hatte die Chance zu überholen. Es war eine gute Gelegenheit, unser Auto stark. Da bleibe ich doch nicht hinter Lewis.“
Hamilton (33) hatte Verstappen (20) im Anschluss an das Rennen als „Schwachkopf“ bezeichnet und beim Holländer „fehlende Reife“ bemängelt. Das verbale Nachspiel lässt der Red-Bull-Star nicht auf sich sitzen. „Es ist immer einfach, dem jüngeren Fahrer die Schuld in die Schuhe zu schieben“, wehrt sich der dreizehn Jahre jüngere Verstappen. „Ich habe nichts Verrücktes gemacht, bin nicht zu viel Risiko gegangen. Leider ist uns dann halt der Platz ausgegangen, aber so läuft es eben manchmal im Motorsport.“
Verstappen
Max Verstappen lacht die neuste Kritik einfach weg
Hamilton selbst schlägt beim Wiedersehen der beiden Streithähne am Donnerstag deutlich mildere Töne an. Bei der Autogrammstunde in der Boxengasse gibt es sogar einen Handshake und ein kurzes Gespräch mit Verstappen. „Ich habe Max gesagt, dass es immer wichtig ist, Respekt zu zeigen. Egal wer der Ältere ist. Es war wichtig, dass ich kurz zu ihm hin bin“, so Hamilton. Der Brite entschuldigt sich für seine Schwachkopf-Aussage: „Ich habe ihm die Hand gegeben und gesagt, dass es mir leid tut.“
Hamilton weiter: „Ich hoffe, das sagt als Zeichen des Respekts viel aus und hilft, die Sache ein bisschen runterzukühlen, um fortzufahren und wieder Rennen gegeinander zu fahren. Das ist wichtig unter uns Fahrern.“
Sorgen um Verstappens aggressives Auftreten auf der Strecke müssen sich Fans des Holländers aber sowieso nicht machen. „Es gibt nichts, was ich an meiner Fahrweise ändern muss“, bekräftigt er erneut. „Wir sind hier, damit wir um Podestplätze und Siege kämpfen. Das kannst du nur mit vollem Einsatz.“

Von

Frederik Hackbarth