Die Experten und sogar die Red Bull-Bosse sind sich einig: Max Verstappen ist mit seinem missglückten Überholversuch gegen Sebastian Vettel zu weit gegangen. „Max muss einen Gang runterschalten, das war zu extrem. Das geht gar nicht, dass du die WM so beeinflusst und Seb raushaust“, analysiert RTL-Experte Nico Rosberg. Auch Teamchef Christian Horner sieht den Fehler klar bei Verstappen. „Er hat aus diesem Rennen sicher seine Lektion gelernt.“

Verstappen wollte Vettel gegen Ende des Rennens mit frischeren und weichen Reifen überholen, rammte ihn aber von der Strecke. Der Deutsche wurde deshalb am Ende nur Achter, obwohl er lange um den Sieg kämpfte. Verstappen bekam eine 10-Sekunden-Strafe und kam auf Platz fünf ins Ziel.
Vettel
Der Aufreger in China: Verstappen dreht Vettel um
Nur einer geht trotzdem gar nicht so hart ins Gericht mit dem jungen Holländer: das Opfer selbst. Ferrari-Star Vettel sagt: „Das geht auf seine Kappe. Wir hatten das ganze Rennen auf der Geraden Rückenwind, im Windschatten ist es noch leichter sich zu verschätzen. Max hat genug Rennen absolviert, um das richtig hinzubekommen, er ist nicht mehr so jung. Aber das kann dir auch nach 300 GP-Einsätzen passieren, denn am Steuer verschätzt man sich sehr schnell.“
Nico Rosberg wundert sich: „Komisch, dass er so nette Worte gefunden hat... Unglaublich!“

Immerhin: Verstappen selbst entschuldigt sich: „Das war Scheiße. Ich habe mit Seb gesprochen: Das war meine Schuld. Meine Hinterreifen haben blockiert und ich hätte noch eine Runde warten müssen.“ Rosberg haut trotzdem weiter drauf: „Das war eine ganz heftige Lernstunde für ihn. Er haut Seb raus und sein Teamkollege gewinnt. Das tut schon weh! Er ist ein unglaublicher Fahrer, aber er muss ein bisschen Aggressivität rausnehmen.“
Ferrari
An der Box ließ sich Ferrari von Mercedes schnappen
Vettel indes „ärgert sich viel mehr“ über einen Patzer früher im Rennen. Da kam der bis dahin Zweitplatzierte Valtteri Bottas eine Runde früher zum Stopp und so an Vettel vorbei. Der Hesse: „Wir hatten das Rennen im Griff, waren uns sicher, dass es mit dem Abstand reicht. Aber wir haben uns vertan. Im Nachhinein ist man immer schlauer.“ Doch genau dieser Patzer hatte Einfluss auf den Rest des Rennens. Noch mal Vettel: „Stimmt, denn sonst wären wir vorne weggezogen.“
Allein: Die Safety-Car-Phase hätte die Red Bulls immer noch nach vorne gespült und Vettel hätte kaum etwas machen können. „Das Lämpchen ging an, als ich gerade um die letzte Ecke gebogen bin“, verrät der Ferrari-Star. „Ich hatte keine Chance zu reagieren.“