Sebastian Vettel reist als geschlagener Mann nach Brasilien. Lewis Hamilton ist zum fünften Mal Weltmeister, Vettel zum dritten Mal Vizechampion. Dieses Mal lag es nicht am Material, sondern unter anderem auch daran, dass der Heppenheimer zu viele Fehler gemacht hat. Doch Lamborghini-Präsident und Ex-Ferrari-Rennleiter Stefano Domenicali nimmt ihn im Gespräch mit AUTO BILD in Schutz: „Seb ist ein starker Fahrer, der wie um sein Leben um den Titel kämpft. Als Ferrari-Fahrer brauchst du diese Aggressivität, die er hat.“
Vettel
Vettel ist bereits dreimal Vizeweltmeister geworden
Fakt ist: Die Statistik macht durchaus Hoffnung. Einerseits ist Vettel zwar auf Vize-Rekordkurs. Nur Stirling Moss und Alain Prost waren öfter WM-Zweiter (je vier Mal). Andererseits haben von 43 Vizechampions auch 19 noch mal den WM-Titel geholt. 19 Mal schaffte es ein Vizemeister sogar im darauffolgenden Jahr Champion zu werden, darunter Vettel selbst: Er musste sich 2009 im Red-Bull-Renault dem Brawn-Mercedes-Piloten Jenson Button geschlagen geben. 2010 holte sich der Heppenheimer dann aber den ersten seiner vier Titel.
Wenn Vettel 2019 wieder Vizemeister wird, dann hat er nicht nur mit Moss und Prost gleichgezogen. Dann ist Vettel auch genauso oft Weltmeister, wie er geschlagen wurde. 24 Fahrer waren öfter Vize- als Weltmeister. Doch das liegt vor allem auch an den 18 Piloten, die zwar mindestens einmal WM-Zweiter, aber nie Champion waren.
Immerhin: Vettel ist jetzt zum achten Mal in seiner Karriere am Saisonende unter den besten drei Fahrern – genauso oft wie Alain Prost. Nur Michael Schumacher gelang das öfter (12 Mal). Lewis Hamilton schaffte das bisher nur drei Mal, genauso wie Juan-Manuel Fangio und Stirling Moss. 

Von

Michael Zeitler