Die Quali-Schlappe von vier Zehntelsekunden in Bahrain hat Ferrari im Rennen am Sonntag schnell vergessen: Sebastian Vettel fuhr auf Augenhöhe mit Mercedes - und siegte. Mercedes hat das Rennen wieder weggeworfen: Im Qualifying funktioniert das DRS bei Lewis Hamilton nicht - das kostete Zeit und damit die Pole-Position. Und im ersten Rennstint war Valtteri Bottas mit falschem Reifendruck unterwegs.
Auch wenn Vettel jetzt zwei, Hamilton aber erst ein Rennen gewonnen hat - Mercedes hat seit Bahrain einen Motoren-Trumpf in der Hand. Denn: Ferrari musste an beiden Fahrzeugen die Antriebseinheiten tauschen. Früher als gedacht. Das könnte jetzt ein großer Nachteil in der Weltmeisterschaft sein.
Ferrari vs. Mercedes
Mercedes kann hinter Vettels Rücken lachen...
Hintergrund: 2017 gibt es keine Tokenregelung mehr. Die Hersteller dürfen also so viel an den Motoren entwickeln wie sie wollen und können. Eine Einschränkung gibt es aber doch: Es sind nur vier Motoren pro Auto und Saison erlaubt. Das heißt: Nur drei Mal können die Hersteller Motor-Updates zünden. Aber dann so umfangreich wie möglich, ohne Begrenzung.
Die ersten Updates sind für den Kanada GP geplant. Das heißt auch: Eigentlich wollten die Hersteller bis einschließlich dem Monaco GP mit den ersten Motoren über die Runden kommen. Jetzt hat Ferrari schon Nummer zwei von vier verbaut. Wenn in Kanada die Ausbaustufe gezündet wird, muss Antriebseinheit Nummer drei rein. Manche Teile von Antriebseinheit eins und zwei können dann zwar noch in den Trainings verwendet werden, aber im Quali und Rennen gilt: Dann müssen sieben von 20 Rennen mit zwei Motoren absolviert werden. Schwer vorstellbar, dass das klappt. Wie immer gilt: Wer einen fünften Motor braucht, wird in der Startaufstellung zurückversetzt.
Mercedes ist bisher noch im Fahrplan. Wenn das bis Kanada so bleibt, dann hat Mercedes nicht nur die besten Chancen straffrei über die Saison zu kommen. Sondern kann dann sogar noch zwei Mal ein Motorupdate zünden. Ferrari nur noch einmal.