Formel 1: Vettel gratuliert Hamilton
Darum brach Vettels Aufhängung

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Ganz bitteres Rennen für Sebastian Vettel beim USA GP: Erst verliert er fünf Plätze in der Startrunde, dann bricht an seinem Ferrari die Aufhängung. Die Gründe
Bei allem Frust: Die guten Manieren als Sportsmann vergisst ein Sebastian Vettel nie. Das zeigt eine Szene nach dem Großen Preis der USA in Austin am vergangenen Sonntag. Die Kamera hat da eingefangen, wie Vettel im Raum hinter dem Podium auf den frisch gebackenen Weltmeister Lewis Hamilton wartet, um zu gratulieren.
Lob gibt es für diese Geste von Teamchef Binotto: "Schön zu sehen, dass Sebastian zu Lewis gegangen ist, um ihn zu beglückwünschen. Das sind eben wahre Champions."
Vettel weiß, was sich gehört: "Wenn jemand den Titel sechsmal gewinnt, dann verdient er all das auch. Das ist auch, was ich ihm gesagt habe. Ich freue mich für ihn, auch wenn ich nicht happy bin, dass wir nicht mehr dagegenhalten konnten. Aber man muss respektieren, was er die letzten Jahre und auch dieses Jahr erreicht hat und wie stark er und sein Team sind."
Für Vettel selbst war der GP USA ein Rennen zum Vergessen. In Runde acht knickt die hintere rechte Radaufhängung ein. Vettel kann seinen Ferrari abfangen, muss den roten Renner aber abstellen.
"Das Fahrgefühl war von Beginn an seltsam, die Reifen kamen nicht auf Temperatur", rekapituliert er. "Das war nicht mehr mein Ferrari, wie ich ihn aus dem Training kannte und daran musste ich mich erst gewöhnen. Vor allem in Rechtskurven lag das Auto übel."
Dann der folgenschwere Bruch der Strebe: "In Kurve neun hat es einen Schlag getan und das war's", erklärt Vettel. Die Ursache ist für ihn aber weniger eindeutig als für die meisten Experten, deren Theorie Vettel nicht mitträgt: "Ich glaube nicht, dass es etwas mit (den vielen Bodenwellen; d. Red.) der Strecke zu tun hatte. Ich bin ja nicht das erste Mal drüber gefahren, sondern so wie schon das ganze Wochenende. Deshalb ist zu vermuten, dass schon vorher etwas war."

Schöne Geste: Vettel gratuliert Hamilton im Ziel
Für Vettel ist das Aus besonders bitter, schmälert es doch unverschuldet seine Chancen, in der WM doch noch Rang drei zu ergattern und vor Teamkollege Charles Leclerc zu landen. Nach Austin hat der Monegasse nun 19 Punkte Vorsprung auf Vettel: "Das ist schon ärgerlich, weil es noch um was geht. Da wurmt es einen natürlich, wen man so früh aus dem Rennen genommen wird. Aber ändern kann ich es jetzt auch nicht."
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