Herr Vettel, Sie haben heute Ihren 44. Sieg in der Formel 1 geholt. Wie fühlen Sie sich?
Sebastian Vettel: Als ich im Ziel war und das Feuerwerk gesehen habe, dachte ich: Ich liebe einfach, was ich tue. Das war eine großartige Teamleistung. Das Auto war einfach super zu fahren. Ich konnte das Tempo am Ende kontrollieren.
Sie haben gleich am Start Lewis Hamilton überholt. Wie wichtig war das?
Mercedes
Vettel machte von Beginn an Druck auf Mercedes
Der Start war entscheidend für uns, damit die zwei gar nicht erst in Fahrt kommen. Lewis und ich hatten mehr oder weniger den gleichen Start, waren Seite an Seite. Ich hatte dann den Vorteil, dass ich nicht geblockt wurde. Dann wollte ich die ganze Zeit an Valtteri vorbei, habe gesehen, wie er gerutscht ist. Ich hätte es lieber auf der Strecke geschafft, dann haben wir es über die Strategie hingekriegt.
Als das Safety-Car rauskam...
... habe ich gedacht: Nicht schon wieder! Mercedes hatte ein Problem beim Stopp, sonst wäre es enger geworden. Mit freier Fahrt habe ich dann einfach gesagt: Jetzt volle Attacke und weg!
Sie wirken, als wären Sie ein überrascht über Ihren Speed?
Vettel
Er hat ihn: Vettel und sein Lieblingspokal in Bahrain
Gestern (in der Quali; d. Red.) war die Lücke ein bisschen groß. Ich dachte, wir wären enger dran, hatte auch ein gutes Gefühl im Auto. Heute habe ich von der ersten Runde an gemerkt, dass das Auto wieder zum Leben erwachte. Zum Schluss konnten wir das Rennen gut kontrollieren. Ich habe dann versucht die Reifen zu schonen, falls Lewis noch mal zur Schlussattacke ansetzt. Ich habe ja teilweise die Zeiten über Funk gesagt bekommen - da musste ich mich noch mal strecken, aber wir hatten noch genug Körner. Die Pace war da, dann tut man sich immer leichter ein Rennen mitzugestalten.
Das war Ihr dritter Sieg in der Wüste. Bahrain scheint Ihnen zu liegen.
Ich liebe diese Trophäe, das ist eine der schönsten, die es zu holen gibt. Wir können hier sehr glücklich wieder abreisen, allerdings erst nach den Testfahrten.
Was bedeutet dieser Sieg für das Team?
Wir haben einen massiven Schritt über den Winter gemacht. Viele Dinge haben sich geändert. Wir hatten dann schon beim Testen direkt ein gutes Gefühl. Wir müssen nun sicherstellen, dass wir so weitermachen. Es hat einfach Klick gemacht.
Wie wird nun gefeiert?
Ferrari
Ferrari ist die Nummer 1 - doch Vettel bleibt vorsichtig
Wir haben unser Soll geleistet, also bin ich sicher, uns fällt was ein. Für uns ist es jetzt wichtig ein gewisses Momentum aufzubauen und mitzunehmen. Wir müssen jetzt am Ball bleiben. Gestern haben wir gesehen, dass wir auf eine Runde noch viel nachzuholen haben. Da müssen wir uns verbessern. Für Russland haben wir ein paar Sachen in der Pipeline. Und der Test nächste Woche wird uns zusätzlich helfen, das Auto noch besser zu verstehen.
Wie verhindern Sie zu große Euphorie im Team?
Das ganze Team weiß, dass wir die Füße am Boden halten. So früh im Jahr bringt es nichts in große Euphorie auszubrechen. Wir wissen, dass wir noch ein paar Schwachstellen haben. Aber man spürt auch im Team, dass jeder hungrig ist und nach vorne peitscht. Das Pferd muss weiter galoppieren!