Auf den Tag genau neun Jahre ist es her, dass Sebastian Vettel in Abu Dhabi den ersten seiner vier WM-Titel mit Red Bull gewann. Doch in Feierlaune ist der Heppenheimer angesichts des Jubiläums am Donnerstag in Interlagos nicht. Zu sehr überschatten derzeit die Betrugsvorwürfe gegen sein Ferrari-Team das Geschehen bei der Scuderia und im Fahrerlager.
Nach Ferraris schwacher Performance zuletzt in Austin packte Max Verstappen die Verbalkeule aus. "Das passiert eben, wenn man aufhören muss zu bescheißen", ätzte der Holländer nach der FIA-Direktive zum Motor in Richtung Ferrari.
Verstappen
Vettel ist nicht so gut auf Verstappen zu sprechen...
Vettel kontert die Verbalattacke des Red-Bull-Piloten: "Am liebsten würde ich dazu eigentlich gar nichts sagen. Nur so viel: einige Kommentare und Aussagen waren sehr unreif." Das Gespräch mit Verstappen suchen will Vettel deshalb aber nicht. "Ich ignoriere es, weil es für uns nicht relevant ist. Und letztlich kann er sowieso tun, lassen und sagen, was er will."
"Es ist vielleicht ein Zeichen unserer Zeit, dass sehr viele Menschen sehr viel reden. Der Unterschied zu früher besteht darin, dass sie heute auch gehört werden", glaubt Vettel und fügt in Bezug auf Verstappen an: "Er mag das vielleicht über uns denken, wir aber haben eine andere Meinung. Niemand bei Ferrari hat das richtig ernst genommen. Und ich will jetzt auch kein Pingpong-Spiel beginnen, in dem ich auf diese Anschuldigungen weiter eingehe."
Für Vettel ist ohnehin klar: "Die beste Antwort können wir schon hier auf der Rennstrecke geben. Ich bin aber nicht der Meinung, dass wir hier jemanden zum Schweigen bringen müssen."
Einen angenehmen Nebeneffekt hätte es aber sicher, sollte Ferrari die Power auf den Geraden auch nach der FIA-Verordnung wieder abrufen können. Vettel aber ist dabei etwas noch wichtiger: "Wenn wir hier wieder auf dem üblichen Niveau fahren, dann sollten wir siegfähig sein." Was Verstappen dann wohl sagt?

Von

Frederik Hackbarth