Sebastian Vettel wurde im Kanada GP am Sonntag vor einige Probleme gestellt. Erst rumpelte ihm Max Verstappen am Start über den Frontflügel, den der Deutsche anschließend tauschen lassen musste und dadurch ans Ende des Feldes zurückfiel. Selbst Red-Bull-Chefberater Helmut Marko räumte gegenüber ABMS ein: "Da ist Max wohl etwas optimistisch gefahren."
Unterboden
Bild aus der Startaufstellung: Vettel checkt den Boden
Doch unabhängig davon plagte Vettel im Rennen auch ein Problem am Unterboden. Von diesem wusste der Heppenheimer scheinbar schon kurz vor dem Start, als er in der Startaufstellung auf Knien unter sein Auto kroch und versuchte das Problem zu inspizieren - dabei wurde er von unsem Fotografen erwischt (siehe Bild rechts).
Trotz aller Schwierigkeiten raste Vettel vom zwischenzeitlich 18. und letzten Rang noch fast aufs Podium! Das hatte der Deutsche nach dem Rennen im Interview zu sagen:
Herr Vettel, war das Manöver von Max Verstappen beim Start heute zu riskant?
Sebastian Vettel: Ich hatte es ehrlich gesagt nicht erwartet, ich war auf Valtteri (Bottas; d. Red.) fokussiert. Ich konnte nicht wirklich ausweichen, Lewis (Hamilton; d. Red.) war vor mir. Hätte ich später gebremst, wäre ich in ihn gekracht. Drei Autos in einer Kurve geht selten gut. Ich werde mir anschauen, ob ich etwas hätte besser machen können. Max hat seine Chance jedenfalls genutzt, ist in die Lücke gestochen und außen vorbei. Dabei hat er meinen Frontflügel beschädigt, aber sicher nicht absichtlich. Denn die Chance, dass er sich dabei einen Reifenschaden holt ist viel zu groß. Am Ende war ich halt der, der im Pech war, weil ich den Schaden hatte.
Wie schnell haben Sie dann bemerkt, dass etwas nicht stimmt?
Sofort. Schon in Kurve eins.
Hatten Sie befürchtet, dass Sie viele Punkte gegenüber ihrem WM-Verfolger Hamilton verlieren?
Vettel
Heiße Startphase: Bottas innen, Verstappen außen...
Ich habe gar nicht gefragt, wo er war. Das spielte keine Rolle, als ich als Letzter wieder rausgekommen bin. Ich wusste, dass wir uns erholen können, weil unser Auto schnell ist, schneller als die Autos vor mir. Du musst dich aber durchs Feld arbeiten, das ist nicht einfach. Auch weil die Reifen leiden. Wir hatten die Geschwindigkeit für mehr als Platz vier, eine Runde länger und es hätte vielleicht mit Rang drei geklappt. Aber hätte, hätte, hätte...
Wie schwer war es gegen die beiden Force India?
Es war sehr schwer. Sie waren auf den Geraden sehr schnell.
Das Manöver gegen Esteban Ocon sah riskant aus, auch aus ihrer Sicht?
Ferrari
Vettel musste den beschädigten Frontflügel wechseln
Das war volles Risiko. Ich wollte vorbei, Punkt. Ich war überascht, ich war soviel schneller, ich dachte ich komme einfacher vorbei. Esteban hat ein bisschen gezuckt und es war wirklich rutschig auf der Innenseite. Das war ein harter Kampf.
Haben Sie im WM-Duell mit Verfolger und Kanada-Sieger Lewis Hamilton 13 Punkte verloren oder 12 gewonnen?
Ich weiß nicht. Wenn du Letzter nach vier, fünf, sechs Runden bist, ist alles ein Gewinn. Aber wie ich gesagt habe: Wenn es ideal gelaufen wäre, hätten wir das Podium erreicht. Ich hatte ganz schön viel zu tun im Rennen, aus Rennfahrersicht war es großartig. Es war auf keinen Fall langweilig. Nur wollte ich eben heute eine Trophäe mitnehmen und das habe ich nicht. Das ist ein bisschen schade.

Von

dpa
ABMS