Es ist so, als hätte jemand in dieser Saison einen Fluch auf Ferrari gelegt. Irgendwas geht immer schief...
Diesmal hat es Charles Leclerc (21) erwischt. Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Monaco wurde das Qualifying für den Monegassen zum Desaster. Nachdem Leclerc mit der Bestzeit im dritten freien Training noch für große Hoffnung bei der Scuderia sorgte, war beim Qualifying schon nach Q1 Schluss.

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Ferrari versäumte es, Leclerc am Ende noch mal auf die immer schneller werdende Strecke rauszuschicken und er wurde - in der Box verzweifelnd wartend - Platz für Platz durchgereicht. Ausgerechnet Teamkollege Vettel, bis kurz vor Schluss nicht für das zweite Segment qualifiziert, sorgte mit einer Bestzeit in der letzten Sekunde dafür, dass Leclerc am Ende als 16. draußen war und er selbst wieder drin.
Leclerc war entsprechend sauer und polterte: "Ich fragte: 'Seid ihr sicher?', dass wir nicht mehr fahren müssen. Sie sagten: 'Wir glauben schon, ja.' Ich fragte, ob wir nicht nochmal rausfahren sollten. Aber ich habe keine echte Antwort gekriegt. Das ist schwer zu verdauen. Die Strategie war, dass wir einen zweiten Reifensatz ziehen, wenn es eng werden sollte. Ich weiß nicht, warum wir das nicht gemacht haben. Wir hätten noch genug Zeit gehabt."
Ferrari
Schwerer Tag für Ferrari: Vettel-Crash und Leclerc-Aus
Es spricht für Teamchef Mattia Binotto (44), dass er zu seinem jungen wütenden Wildpferd stand - und nicht erwähnte, dass Leclerc auch einen Fehler gemacht hatte. Der Monegasse übersah nämlich den Befehl, mit seinem Ferrari auf die FIA-Waage zu fahren. Ferrari musste Leclerc zurückschieben, um eine Strafe zu vermeiden. Das sorgte für zusätzliche Hektik.
Binotto, der sich der Presse unplanmäßig stellte: "Wir machten einen Fehler, weil wir einfach den Vorsprung unterschätzten, den wir hatten. Die Strecke wurde schneller als wir dachten. Aber, unser Ziel ist es, in der WM aufzuholen. Dafür muss man auch Risiken eingehen. Wären wir durchgekommen, hätten wir einen frischen Reifensatz mehr gehabt."
Binotto lässt auf seine junge Mannschaft nichts kommen: "Wir haben verschiedene Leute für verschiedene Aufgaben. Wir werden daraus lernen. Aber ich kann nur sagen, dass jeder im Team auf dem richtigen Platz sitzt und dort auch bleiben wird."
Mit Sebastian Vettel hat Binotto einen Verbündeten gefunden. Auch er will nichts von Kritik hören. "Ich finde es nicht fair, das Team so zu kritisieren. Die Strecke hat sich anders entwickelt, als wir erahnen konnten."
Der Deutsche wird beim Rennen morgen Ferraris Hoffnungsschimmer bleiben. Nach einem Unfall am Morgen (die besten Fotos davon hier in der Bildergalerie!) stand er im Qualifying unter enormen Druck. Doch er behielt die Nerven. Mehr als der vierte Platz wäre am Ende aber nicht drin gewesen. "Wieder haben wir die Reifen nicht ins Arbeitsfenster bekommen", so Vettel. Daran müsse man weiterarbeiten. Das Rennen hat er aber noch nicht ganz abgeschrieben. "Gerade in Monaco ist immer alles möglich", macht der Heppenheimer Hoffnung. Auch sich selbst...
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Von

Ralf Bach