Formel 1: Vettel steht zu Emotionen
So könnte Mercedes Vettel-Freispruch kontern

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Sebastian Vettel steht auch zwei Wochen nach Montreal zu seinem Verhalten in Kanada - auf und neben der Strecke. Warum erklärt der Deutsche hier:
"Ja!" Sebastian Vettel (31) ließ erst gar keine Zweifel aufkommen. "Ja!" Er würde auch zehn Tage nach den Vorfällen beim Großen Preis von Kanada das gleiche machen wie in Montreal. Also die Platzierungsschilder vertauschen, den ersten Interviews aus dem Wege gehen und aus seinem Herzen der Enttäuschung keine Mördergrube machen.
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Bei seiner Pressekonferenz am Donnerstag des Großen Preises von Frankreich, die ob der Brisanz mehr an eine öffentliche Anhörung denn an eine Fragerunde erinnerte, wollte er auch rhetorisch ein klares Zeichen setzen. Also diesmal nicht wie sonst üblich humorvoll und eher ausschweifend antworten, sondern kurz und bestimmt. "Ja!"
Erst wenig später ließ er dem klaren und unmissverständlichen "Ja" auch Argumente folgen. Vettel: "Unser Sport besteht aus Leidenschaft. Und es gibt keine Leidenschaft ohne Emotionen. Deshalb gehören die dazu. Es ist schade, dass nur noch wenige das noch ausleben können."
Auf die Frage, ob er sich Hoffnungen mache, bei der neuen Beweisaufnahme, die am Freitag um 14 Uhr beginnt, erfolgreich zu sein, wollte er nicht groß eingehen. Vettel: "Das werden wir dann sehen. Ich jedenfalls habe meine Meinung nicht geändert. Ich sehe die Situation heute so wie in Kanada nach dem Rennen. Wenn man von der Strecke abkommt, gehst du instinktiv aufs Schleppgas, um das Heck zu stabilisieren und ein wenig Schwung zu behalten. Ich bin dann auf die Bahn zurückgekehrt, ich habe Hamilton auch nicht eingeklemmt, bevor ich ihn dann sah, als ich in den Rückspiegel blickte."

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Dazu kommt: Ferrari will beweisen, dass der nachfolgende Hamilton nicht mit allen vier Rädern die Strecke verlassen musste - denn nur dann hätte bei Vettel überhaupt der Fall des "gefährlichen Fahrens" vorgelegen.
Allein: Selbst wenn die vier Stewards am Freitag kurz nach 14 Uhr einer Neubewertung zustimmen und Vettel in der Folge freigesprochen würde, ist die Sache noch nicht ausgestanden. AUTO BILD MOTORSPORT erfuhr: Mercedes behält sich vor, dann ebenfalls neue Beweise vorzulegen. Hauptargument dabei: Durch die während des Rennens ausgesprochene 5-Sekunden-Strafe gegen Vettel hätte Mercedes mit Hamilton eine defensive Rennstrategie gewählt mit dem Ziel, nie über fünf Sekunden Rückstand zu haben. Ohne dieses Wissen wäre Hamilton angewiesen worden, aggressiver zu fahren, um den Ferrari auf der Strecke zu überholen.
So oder so: Vettel denkt lieber an die Zukunft. "Hier in Frankreich haben wir neue Teile und wir wollen den Abstand zu Mercedes verkürzen." Auch dass er seit 15 Rennen, also seit dem GP von Belgien im vergangenen Jahr sieglos ist, bringt ihn nicht aus der Ruhe. Vettel: "Ich bin ja in Montreal als Erster über die Ziellinie gefahren. Und was die Serie betrifft: Wenn das alles Rennen gewesen wären, die wir hätten gewinnen können, dann wäre ich logischerweise frustriert. Aber das war nicht der Fall."
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