Mit Platz sieben kann Sebastian Vettel (32) nach Startplatz elf eigentlich zufrieden sein. Trotzdem herrscht bei Ferrari nach dem Großen Preis von Spanien schon wieder dicke Luft bei Ferrari. Grund: Nach dem Rennen gab der Deutsche offen zu, dass ihn die konfusen Ansagen über Boxenfunk geärgert hätten. "Ich war ein bisschen angekratzt", verriet Vettel, dessen Antwort aus dem Auto sogar überpiept werden musste.
Was war passiert? Vettel wurde in der Schlussphase von seinem Renningenieur Ricciardo Adami zunächst angewiesen, hart zu pushen. Ein paar Runden sollte er die Reifen plötzlich bis zum Ende des Rennens schonen. Dabei hatte der Deutsche schon vorher auf eine entsprechende Anweisung gedrängt.
Vettel bei Sky: „Wir hatten nichts zu verlieren. Ich hatte es nicht eilig, die Autos vor mir einzuholen und ich hatte meine Reifen im Griff. Dann wurde mir gesagt, ich soll pushen, was ich auch tat. Anschließend wurde ich gefragt, ob ich es mit diesen Reifen bis zum Ende schaffe.“
Vettel amüsiert sich über Ferrari-Funk
Vettel kann mit Platz sieben zufrieden sein.
Der Heppenheimer angesäuert: „Das hätten sie mich auch drei Runden vorher fragen können! Ich hatte vorher extra ein paar Mal gefragt, wie weit wir mit dem zweiten Reifensatz gehen wollen. Damit ich mich um meine Reifen kümmern kann. Ich wollte es da schon versuchen, bis zum Ende durchzufahren.“
Am Ende gelang die Einstopp-Strategie – mit 37 Runden auf dem weichen Reifen! Doch Vettel wurde sowohl von Lance Stroll als auch von Carlos Sainz überholt. Ein paar Runden mehr und auch Alex Albon wäre vorbei gewesen.
Vettel: „Die letzten fünf Runden waren wirklich sehr, sehr schwierig. Es hat geholfen, dass wir überrundet wurden, um ehrlich zu sein. Das ist nicht immer der Fall, aber heute war es so.“
Immerhin: Der Deutsche wurde dank seiner tapferen Strategie zum Fahrer des Tages gewählt. Doch trotz des kleinen Erfolgs hat er seine rote Göttin immer noch nicht da, wo er sie haben will.
Vettel: „Es ist immer noch auf und ab. Einige Sessions sind besser als andere. Der erste Stint war ziemlich schlecht, beim zweiten Stint fühlte ich mich viel besser. Es gibt auf meiner Seite noch einiges zu tun.“
Dagegen, dass weitere Fortschritte möglich sind, spricht allerdings der Satz: "Meine Meinung ist nicht mehr wichtig." Eine Aussage, die der Heppenheimer nach dem GP bei Sky Italia tätige. Und die prompt eine Reaktion des Teamchefs nach sich zog. Mattia Binotto knallhart: "Das passt zu seiner Enttäuschung darüber, dass er 2021 kein Teil mehr von Ferrari ist. Er wird uns für die Zukunft nicht länger beraten."
Trotz aller gegenteiliger Beteuerungen des Italieners in großen deutschen Tageszeitungen: Das Verhältnis zwischen Vettel und Binotto ist zerrüttet. 
Fazit von Sky-Experte Ralf Schumacher, nachdem die Scuderia für Runde 50 auch noch Regen vorhergesagt hatte, der nie kam: „Sie können weder Wettervorhersage noch Kommunikation.“