Formel 1: Vettels Meisterstück
Die größten Aufholjagden der Geschichte

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Sebastian Vettels Meisterstück in Hockenheim unter der Lupe: Wie kam er von Platz 20 auf zwei? Dazu: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte.
Das war ein Meisterstück. Sebastian Vettel raste in 63 Runden von Rang 20 auf Platz zwei. Unter schwierigen Bedingungen, in denen alle Topfahrer Fehler machten. Bis auf Vettel.
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In der ersten Runde schon kam er bis auf Rang 14 nach vorn. In Runde drei war er einer der ersten Fahrer, die sich auf Intermediates-Reifen für Mischverhältnisse wagten. Er rutschte auf Platz 18 zurück. Aber einen Umlauf später war er schon wieder Zwölfter. Bis Runde acht kam er auf Rang sieben nach vorn.
Dann wurde es mühsam. Vor ihm: Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen im Alfa Romeo. Der Finne war schneller, auf jeden Fall nicht langsamer als Vettel. Zu diesem Zeitpunkt war der 32-Jährige nicht auffallend flott unterwegs. Aber fehlerfrei.
Bis Runde 51 pendelte Vettel zwischen Rang drei und elf. War aber de facto immer Siebter – je nachdem wann die Fahrer jeweils ihre Reifenwechsel absolvierten variierten die Positionen nur etwas.

Sebastian Vettels Aufholjagd endete erst auf Rang zwei
Das erstaunliche an seiner Aufholjagd ist die Tatsache, dass er in der ewigen Bestenliste damit nur auf Rang 50 liegt!
Die größte Aufholjagd legte Jim Rathmann beim Indy 500 zurück. Damals zählte das IndyCar-Rennen noch zur WM. Im Epperly-Offenhauser kam er von Rang 32 auf Platz zwei.
Watson und Lauda pflügen durchs Feld
Klammert man das Indy 500 aus, war der England-GP 1954 erstaunlich: Roberto Mieres kam von Rang 32 auf Rang sechs – das macht 26 Plätze. Sein argentinischer Markenkollege Onofre Marimon – ebenfalls im Maserati unterwegs – kam von Rang 28 auf Platz drei. Das sind 25 Plätze. Sie sind damit Rekordhalter der größten Aufholjagden bei Formel-1-Rennen.
Der Rennsieger vom schlechtesten Startplatz aus ist übrigens John Watson: Er gewann beim USA-West-GP 1983 von Platz 22 aus. McLaren-Teamkollege Niki Lauda kam von Rang 23 auf zwei nach vorn und machte den Doppelsieg perfekt. Beide vergeigten das Qualifying, weil sie ihre Michelin-Reifen nicht auf Temperatur brachten. Ein Nachteil im Quali, ein Vorteil im Rennen: Die Pneus hielten länger.
Lauda und Watson gingen im Paarflug an die Gegner vorbei. Zunächst war Lauda vor Watson, weil er weichere Reifen hatte. Die wurden am Ende aber zum Nachteil. Watson zog dann wieder am Österreicher vorbei. Davor hat er sich im Windschatten Laudas durchs Feld gearbeitet: „Ich bin einfach nur immer Niki hinterhergefahren. Er hat die Gegner so zurechtgelegt, dass wir beide durchschlüpfen konnten“, erklärte er hinterher. „Als wir in den Punkterängen waren, habe ich das erste Mal an unsere Siegchance geglaubt.“
Watson ist der Meister der Siege von weit hinten. Fünf Mal nur gewann er einen Grand Prix. Drei Mal startete er dabei außerhalb der Top 10. Seine Fahrt von Detroit 1982 von Rang 17 auf Platz eins war vor USA-West 1983 der Rekord und ist heute noch auf Rang drei der Siege vom schlechtesten Startplatz. Nur Rubens Barrichello (Deutschland 2000 im Ferrari von 18 auf eins) hat sich inzwischen zwischen Watsons Meisterfahrten gedrängt.
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte.
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