China wird zur Bewährungsprobe. Wenn Sebastian Vettel und Ferrari auch in Shanghai am Wochenende (Rennstart 8.00 Uhr RTL/Sky) gegen Mercedes kämpfen können, dann sind die Italiener ein ernstzunehmender WM-Kandidat. Und die Chancen stehen gut: Die Piste im Reich der Mitte soll dem Ferrari SF70-H besonders gut liegen.
Vettel mahnt vor dem China GP: Mercedes bleibt der Favorit
Und: Gina, wie Vettel den neuen Ferrari tauft, ist ein richtig gutes Auto. Dr. Helmut Marko, Red-Bull-Berater, weiß: „Schon bei den Tests ist mir aufgefallen, dass der Ferrari eine extrem gute Straßenlage hat – besonders in schnellen Kurven wirkt er extrem stabil.“ Und Ex-Vettel-Chef Gerhard Berger urteilt: „Mercedes scheint noch einen Tick schneller, aber Ferrari ist nahe genug dran, dass Sebastian Vettel den Unterschied machen kann. Das Auto ist wie für ihn gebaut. Er kann damit sofort ans Limit gehen und muss es nicht mehr überfahren.“ Vettels präferierte Charakteristik für einen Formel-1-Rennwagen: Stabiles Heck beim Bremsen, perfekte Gasannahme des Motors – so kann er den Ferrari mit gezielten Gasstößen um die Kurven zirkeln.
Vettel
Wird Vettel dieses Jahr zum fünften Mal Weltmeister?
Tatsächlich hat die Scuderia ein innovatives Auto gebaut. Mit den schleifenförmigen Windabweisern vor den Seitenkästen tricksten die Techniker und Chefdesigner Simone Resta das neue Regelwerk aus. Demgemäß müssen die Seitenkästen ähnlich wie der Front- und Heckflügel wie ein Pfeil gebaut sein. Ein Nachteil für die Luftströmung um die Kühler herum. Ferrari nutzt die rechteckige Carbonschleife dazu, der Pfeilform zu entsprechen und die Lufteinlässe trotzdem im rechten Winkel anzuordnen. Dadurch sind die Seitenkästen kürzer. Ein Vorteil.
Und der Motor wurde vor allem im Quali-Modus um 50 PS stärker. Zusammen mit den deutschen Entwicklern von Mahle hat Ferrari nämlich eine neue Einspritztechnik und Kolben aus extrem dünnen Stahl entwickelt. Weitere technische Details lesen Sie in der morgen erscheinenden Ausgabe von AUTO BILD MOTORSPORT als Heft in Auto Bild am Kiosk.

Von

Ralf Bach
Michael Zeitler