Seit 2010 sitzt ein ehemaliger Formel-1-Pilot in der Rennleitung, der Kollisionen und Unfälle aus Fahrersicht einordnen und die Kommissare bei der Bestrafung beraten soll. Derek Warwick und Emanuele Pirro sind mit je 18 Einsätzen die erfahrensten der Fahrer-Stewards und sprachen daher auch die meisten Strafen aus. Warwick fordert nun aber weniger Bestrafungen.
Rennkommissar
Derek Warwick sorgt für Recht und Ordnung
Warwick, der in der Formel 1 zwischen 1981 und 1993 selbst 147 WM-Rennen bestritt und dabei 14 Unfälle/Kollisionen sowie neun Dreher zu verzeichnen hatte, erklärt: „Die Formel 1 ist zu gesund und beinahe schon zu sicher. Natürlich sollen die Autos nicht unsicherer werden. Aber wir können es den Fahrern erlauben, etwas härter ans Werk zu gehen.“
Der Brite präzisiert: „Warum schaffen wir die Regel, dass die Fahrer beim Überrunden Platz machen müssen, nicht wieder ab? Zusammen mit allen Strafen. Lasst uns zu härterem Racing zurückkehren!“
Wie läuft seine Arbeit als Rennkommissar genau ab? „Ich bringe etwas gesunden Menschenverstand in den Raum“, grinst der 62-Jährige. „Wir haben eine Menge Daten zur Verfügung: Wir haben einen eigenen Ingenieur bei uns, der alle Daten aufnimmt. So können wir jeden Zwischenfall genau analysieren. Neben den TV-Bildern stehen uns auch 60 Strecken-Kameras zur Verfügung, dazu kommen die Onboard-Aufnahmen. Uns entgeht also nichts.“

Von

Michael Zeitler