Den Humor hatte Sauber-Pilot Pascal Wehrlein schon in der Woche nach seinem spektakulären Unfall in Monaco wieder gefunden. In der Sauber-Fabrik in Hinwil scherzte er vor versammelter Mannschaft: "Wir sollten uns in Zukunft überlegen, die Sponsorenaufkleber bei meinem Auto am Unterboden anzubringen." Es war einen Anspielung des Schwaben auf seine Überschläge beim Race of Champions im Januar und beim letzten Rennen in Monaco. Das Ergebnis: großes Sympathiegelächter der Sauber-Mitarbeiter.
Wehrlein sieht den unverschuldeten Unfall in Monaco, als Formel-1-Veteran Jenson Button seinen Sauber in einer sinnlosen Harakiri-Aktion auf die Seite drehte, jetzt sogar positiv: "Jetzt weiß ich ich, dass mein in Miami verletzter Rücken völlig intakt ist. Der Scan letzte Woche zeigte, dass weder die alten Verletzungen wieder aufgebrochen noch neue dazugekommen sind." Das mache einen noch stärker.
Wehrlein
Pascal Wehrlein ist startklar für das nächste Rennen
Für das Rennen in Montreal hat Wehrlein derweil keine großen Hoffnungen. "In Monaco haben wir viel mehr erwartet. Deshalb ist es besser sich jetzt zurückzuhalten. Fest steht: Ich mag den Kurs hier, aber es ist auch eine Motorenstrecke, da werden wir einen kleinen Nachteil haben." Wichtig sei, dass neue Aerodynamikpaket in Kanada zum Laufen zu bringen. Wehrlein: "Obwohl wir sicher sind, dass es uns ein paar Zehntel bringt, konnten wir beim Debüt in Monaco davon noch nichts feststellen. Wir wissen im Moment auch noch nicht, warum es in Barcelona mit dem alten Auto so gut lief und mit dem neuen in Monaco nicht."
Einen Schlüssel für das Rätsel sieht Wehrlein im Umgang mit den Reifen: "Es ist eine Tendenz, dass wir auf Strecken wie Barcelona oder in Bahrain, bei denen der Reifen extrem gefordert wird, gut aussehen. Auf reifenschonenden Kursen wie Sotschi oder Monaco eher nicht. Daran müssen wir uns jetzt orientieren, um das richtige Set-Up zu finden und das neue Paket richtig zu verstehen."

Von

Ralf Bach