Formel 1: Wie gut ist Ferrari?
Ferrari beim Test langsamer als 2019

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Wie gut ist Sebastian Vettels Ferrari SF1000? Die Testfahrten erlauben kein klares Bild. Fakt ist nur: Die Bestzeit lässt nicht hoffen
Diese Tabelle zeigt Ferraris Dilemma!
Sechs Tage Testfahrten in Barcelona sind rum – das nächste soll es am 13. März in Melbourne auf die Strecke gehen. Insgesamt haben die Teams 7744 Runden absolviert – das entspricht auf dem Circuit de Catalunya fast 36050 Kilometern. Und: Alle Teams haben sich verbessert hinsichtlich der Bestzeit, nur zwei nicht: Alpha Tauri und Ferrari!
Sechs Tage Testfahrten in Barcelona sind rum – das nächste soll es am 13. März in Melbourne auf die Strecke gehen. Insgesamt haben die Teams 7744 Runden absolviert – das entspricht auf dem Circuit de Catalunya fast 36050 Kilometern. Und: Alle Teams haben sich verbessert hinsichtlich der Bestzeit, nur zwei nicht: Alpha Tauri und Ferrari!
Klar: Bei Testfahrten wird immer auch geblufft. Benzinmenge, Motorprogramm, Reifen – all das sind Variablen, die die Gegner nur erahnen können. Dazu kommt: Die Strecke war in der zweiten Woche langsamer, weil die Bedingungen schlechter waren. Und: 2019 packte Ferrari bereits beim Test den Hammer aus. Das tat man diesmal nicht.
Trotzdem sehen Hochrechnungen der Konkurrenz Ferrari rund 0,5 Sekunden hinter Mercedes und rund 0,3 hinter Red Bull. Zwar fehlten Charles Leclerc am letzten Testtag nur 0,164 auf den Tagesschnellsten Valtteri Bottas. Doch Mercedes hatte den Motor nach dem Schaden am Vortag vorsichtshalber gedrosselt.
Zu diesem Bild passt auch der Auftritt von Teamchef Mattia Binotto am Freitag. Da bekennt der Italiener schuldbewusst wie ein Schulbub, der seinen Eltern die schlechte Note beichten muss: „Wir werden in Melbourne kein siegfähiges Auto haben.“ Dabei betont er: „Wir haben beim Motor nichts versteckt. Das ist unser wahres Potenzial.“

Ferrari Teamchef Mattia Binotto
Ferrari blufft nicht. Denn, so Binotto ganz logisch: “Das würde den Druck nur noch erhöhen.” Der Teamchef bekräftigt: „Wir spielen kein Spiel und sind so gut wie wir es erwartet haben. Offenbar haben andere über den Winter größere Fortschritte gemacht. Ich kann bestätigen, dass wir nicht das schnellste Auto im Feld haben. Das ist eine ehrliche Einschätzung. Wie weit wir hinten liegen, werden wir erst nach drei Rennen wissen.“
Auf einer Notenskala von 0 bis 10 bewertet Binotto die Erfüllung der Testziele mit einer 8, die Rundenzeiten auf der Strecke allerdings mit „weniger als 6“.
Wo hat Ferrari also noch Handlungsbedarf? Binotto: „Wir sind jetzt schneller in den Kurven, dafür aber langsamer auf den Geraden. Besonders im Qualitrimm müssen wir noch zulegen. Wir sind auf eine Runde weiter hinten als über eine Renndistanz.“ Die Gründe erklärt der Italiener so: „Wir haben ordentlich Abtrieb gefunden, leider auf Kosten des Luftwiderstandes. Außerdem ist unser Motor noch nicht so gut wie im Vorjahr.” Das PS-Defizit begründet Binotto mit Sorgen um die Zuverlässigkeit.
Allein: Seit der ominösen Presseaussendung der FIA auch klar, dass die Scuderia den Antrieb zurückrüsten musste. Nach Informationen von F1-insider.com fehlen deshalb rund 50 PS im Vergleich zum Vorjahr. Das vermutet zumindest die Konkurrenz anhand von GPS-Daten. Binotto bestreitet hartnäckig, dass man den Antrieb noch nicht voll aufgedreht habe.
Immerhin: In der Rangliste der gefahrenen Runden liegt Ferrari hinter Mercedes auf Rang zwei.
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