Formel 1: Wieder mehrere Reifenhersteller?
Pirelli fürchtet einen Reifenkrieg

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Der Königsklasse fehlt es dieser Tage an Spannung, sagen die Kritiker - und wünschen sich einen zweiten Reifenhersteller: Kehrt Michelin in die F1 zurück?
Bild: Picture-Alliance
Die Diskussion um eine mögliche Rückkehr von Michelin in die Formel 1 teilt die Meinungen der Fahrer, Teams und Fans. McLaren-Pilot Fernando Alonso erinnert sich gern an die Zeit, in der es noch einen Reifenkrieg hab und würde es begrüßen, wenn es auf dem Reifensektor wieder einen Wettbewerb zwischen zwei Herstellern geben würde. Seitdem in der Formel 1 mit Einheitsreifen gefahren wird, können sich die Hersteller ausruhen, was sich negativ auf die Performance der Pneus ausgewirkt hat. Der Unterschied zwischen der Formel 1 und der GP2 wurde immer geringer. Es ist keine Seltenheit, dass die schnellsten GP2-Piloten an einem Wochenende schneller sind als die Hinterbänkler im Formel-1-Feld. Diese Entwicklung ist auch auf die Reifen zurückzuführen.

Pirelli als Reifenmonopolist: In welche Richtung steuert die Formel damit auf lange Sicht?
Momentan fehlt Alonso vor allem die Herausforderung. Die Königsklasse ist dem Spanier zu einfach geworden. Bei Pirelli stößt der Gedanke des Wettbewerbs auf wenig Begeisterung. Motorsportdirektor Paul Hembery warnt vor falschen Entscheidungen: "Wir sollten sehr vorsichtig an die Regeln herantreten. Es scheint, als ob niemand einen Reifenkrieg begrüßen würde, was auf die wirtschaftliche Situation zurückzuführen ist", wird Hembery von 'El Confidencial' zitiert. Hembery ist überzeugt, dass der Hersteller der Reifen nicht im direkten Fokus des Interesses stehen sollte: "Unterm Strich ist die Formel 1 eine Meisterschaft für Teams und Fahrer. Für einen Reifenhersteller ist es schwierig, zu verstehen, wie groß der Anteil am Erfolg ist", ist der Pirelli-Motorsportdirektor überzeugt.
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